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SchlagerWendler blamiert sich mit KZ-Vergleich

Nach vermeintlichem Nationalsozialismus-Vergleich in Bezug auf die Corona-Maßnahmen weist Michael Wendler Antisemitismus-Vorwürfe zurück.

Von Christoph Carsten 07.01.2021, 17:26

Cape Coral l Es wird nicht ruhig um den Wendler: Nach seinem vermeintlichen Nationalsozialismus-Vergleich in Bezug auf die aktuellen Corona-Maßnahmen ruderte der Schlagersänger nun zurück. „Ich weise alle Vorwürfe von Antisemitismus von mir. Ich bin weder ein Holocaust Leugner noch Verharmloser der Naziverbrechen!", schrieb der 48-Jährige am Donnerstag auf Instagram. Zuvor hatte RTL die Reißleine gezogen und angekündigt, den Wendler aus allen künftigen Folgen von DSDS herauszuschneiden.

Ob das aktuelle Dementi die Kritiker jedoch wirklich überzeugen wird, dürfte anzuzweifeln sein. In einem Eintrag auf seinem Telegram-Kanal hatte Michael Wendler am Dienstag – dem Ausstrahlungstag der ersten Folge der aktuellen DSDS-Staffel – geschrieben: "KZ Deutschland??? Es ist einfach nur noch dreist was sich diese Regierung erlaubt! Das Einsperren von freien und unschuldigen Menschen ist gegen jegliche Menschenwürde." Im Nachhinein hatte der Sänger behauptet, „KZ" stehe als Abkürzung lediglich für „Krisen Zentrum".

Das wiederum empfanden viele Kommentatoren in den sozialen Medien als recht fadenscheinige Begründung. So witzelte Comedian Oliver Kalkofe am Donnerstag auf Twitter: „Achtung! #Wendler meinte beim KZ-Deutschland-Vergleich mit KZ gar nicht KZ! Klar, KZ steht ja bekanntermaßen für KrisenZentrum, KlappspatenZitat, KackZiege, KinderZauberer, KarnevalsZug, KeinZucker, KatzenZunge oder KopulationsZipfel!"

Provozieren, zurückrudern, erneut provozieren – auch wenn manche dem Sänger vorwerfen mögen, sich der Kommunikationsstrategien von Populisten zu bedienen, die Aufmerksamkeit dürfte Michael Wendler erneut sicher sein. Alles „egal" also?

Die nächste Kontroverse jedenfalls könnte bereits vor der Tür stehen: So stellte sich der Wendler nach dem Sturm auf das Kapitol in Washington, bei dem mehrere Menschen ums Leben kamen, klar auf die Seite der radikalen Trumpisten und verteidigte ihren Versuch, die Bestätigung des Wahlsiegs Joe Bidens gewaltsam zu verhindern. „Mindestens zwei Millionen Amerikaner kämpfen in DC für Trump und gegen Wahlbetrug", kommentierte Wendler am Donnerstag in einer Instagram-Story.