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Überflutung Todesfall überschattet Rettungsaktion

Fifa bietet den in einer Höhle in Thailand eingeschlossenen Jungen die Reise nach Moskau an. Ein Taucher starb beim Rettungsversuch.

06.07.2018, 23:01

Chiang Rai/Moskau (dpa) l Der Fußball-Weltverband Fifa hat die zwölf in einer Höhle eingeschlossenen thailändischen Jugendfußballer und ihren Trainer im Falle einer Rettung zum WM-Finale (15. Juli) nach Moskau eingeladen.

„Falls sie, wie wir alle hoffen, in den kommenden Tagen wieder bei ihren Familien sind und ihre Gesundheit eine Reise erlaubt, wäre die Fifa sehr froh, sie als Gäste beim WM-Endspiel in Moskau begrüßen zu können“, schrieb Fifa-Präsident Gianni Infantino in einem Brief an den thailändischen Verband. Dieser veröffentlichte das Schreiben am Freitag auf seiner Facebook-Seite, die Fifa bestätigte auf Anfrage die Existenz des Briefes.

Auch FC-Liverpool-Trainer Jürgen Klopp hat den Eingeschlossenen seine Grüße und besten Wünsche übermittelt. „Bleibt stark und ihr wisst, wir sind bei euch“, sagte Klopp in einer am Freitag vom Sender CNN veröffentlichten Videobotschaft im Namen des ganzen FC Liverpool. „Wir verfolgen die Nachrichten und wir hoffen jede Sekunde, dass ihr das Tageslicht wieder seht. Und wir sind alle sehr optimistisch, dass dies hoffentlich in den nächsten Minuten, Stunden oder Tagen passiert, bleibt stark.“

Die Fußballmannschaft und ihr Trainer sitzen seit dem 23. Juni in der Höhle fest, weil Wassermassen ihnen den Rückweg abgeschnitten hatten. Bei den Rettungsbemühungen in der thailändischen Höhle ist in der Nacht zum Freitag ein Taucher ums Leben gekommen. Der 37-Jährige starb aufgrund von Sauerstoffmangel, wie die Behörden am Freitag mitteilten. Das ehemalige Mitglied der thailändischen Spezialeinheit Navy Seals habe Behälter mit Atemluft in der Höhle platzieren wollen und auf dem Rückweg das Bewusstsein verloren. Möglich ist, dass seine Druckflasche beschädigt war oder ihm die Atemluft ausging. Für den Gestorbenen werde es auf Anweisung des thailändischen Königs eine ehrenvolle Trauerfeier geben, erklärten die Behörden.

Gleichzeitig steigt aber die Sorge, dass auch die Atemluft für die in der Höhle eingeschlossenen Jungen und ihren Trainer knapp werden könnte. Die Retter wollen daher Sauerstoff in die Kammer leiten, in der die Fußballmannschaft Zuflucht gefunden hat. Die geplante Sauerstoffleitung vom Höhleneingang bis zu der Kammer mit den Eingeschlossenen müsse rund 4,7 Kilometer lang sein, sagte der an der Rettungsaktion mitwirkende Armeegeneral Chalongchai Chaiyakam.„Unsere Hauptaufgabe heute ist es, ein Rohr in die Kammer zu legen, damit die Gruppe mehr Luft zum Atmen bekommt.“

Der Sauerstoffgehalt in der Kammer liege aktuell bei rund 15 Prozent, sagte der Armeegeneral. Normalerweise beträgt der Sauerstoffgehalt in der Luft rund 20 Prozent.

Wie lange die Fußballer und ihr Trainer noch ohne zusätzlichen Sauerstoff in der Höhle ausharren können, ließ der General offen. Auch sagte er nicht, wie lang der Bau der Leitung dauern soll.