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Webkriminalität Robert Koch Institut ist Opfer von Hackern

Unbekannte haben den Twitter-Account des Robert-Koch-Institutes gehackt und damit einen Tweet über AfD-Mann Björn Höcke weiterverbreitet.

Von Martin Weigle 26.03.2020, 06:53

Berlin l Große Aufregung hat es am Mittwochmorgen in der Pressestelle des Robert-Koch-Institutes (RKI) gegeben. Unbekannte hatten den Twitter-Account des Gesundheitsinstutes gehackt und anschließend einen Tweet über den AfD-Politiker Björn Höcke damit retweetet, also weiterverbreitet.

Die unbefugte Nutzung des Twitter-Profils wurde von den Mitarbeitern der Social-Media-Abteilung kurz nach sieben Uhr am Morgen festgestellt. "Nach einem externen Hinweis", wie Susanne Glasmacher, Pressesprecherin des RKI, mitteilte. Zu diesem Zeitpunkt hatten bereits einige Twitter-User die Frage gestellt, ob der Account gekapert wurde.

Pressesprecherin Glasmacher, die selbst zum Twitter-Team des RKI gehört, schloss aus, dass der Tweet von ihr oder ihren Mitarbeiterinnen stammt: "Die Damen, die für das RKI twittern, sind alle im Profil genannt." Alle haben zudem eigene Profile bei dem Kurznachrichtendienst. Die Pressesprecherin wies ein irrtümliches Absetzen des Retweets kategorisch zurück. Wie es zu dem unberechtigten Zugriff auf das Profil gekommen ist, ist bislang noch unklar.

Die Mitarbeiterinnen des RKI haben den Retweet sofort gelöscht. Bei Twitter schrieb das Team: "Leider hat sich heute morgen jemand unberechtigt Zugang zum RKI-Twitter-Account verschafft. Der Retweet stammt nicht vom RKI und wurde umgehend gelöscht." Der Zugriff auf das Benutzerkonto des RKI war nur wenige Minuten nicht in der Hand des Social-Media-Teams. Die Sicherheitsvorkehrungen wurden nach dem Vorfall zusätzlich verstärkt, teilte die Pressestelle des RKI mit. Des weiteren werde man die Tat bei der Polizei zur Anzeige bringen.

In dem Tweet ging es um die politische Einordnung des Thüringer AfD-Vorsitzenden Björn Höcke. Das Landgericht Hamburg hatte Höcke am Montag Recht gegeben, dass er nicht gerichtlich zum Faschisten erklärt worden war. Der Autor des Tweets, stellte eine dahingehende Aussage des Journalisten Georg Restle in Frage.

Vermutlich erhofften sich die Hacker des RKI-Twitter-Accounts auf diesem Weg eine größere Reichweite für den Tweet. Dem RKI folgen auf Twitter über 174.000 Menschen.