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Marken-Studie Unter-30-Jährige kennen Fit nicht

Für junge Käufer sind Regionalität und Ostalgie nicht mehr kaufentscheidend.

16.09.2015, 23:01

Leipzig (dpa) l Traditionelle Ostmarken haben es schwer bei den unter-40-jährigen ostdeutschen Käufern. Das geht aus der am Mittwoch in Leipzig vorgestellten sechsten Ost-West-Marken-Studie des Erfurter Instituts für angewandte Marketing- und Kommunikationsforschung (IMK) zusammen mit MDR-Werbeexperten hervor. Für die repräsentative Studie wurden 3000 Menschen aus Ost- und Westdeutschland nach dem Bekanntheitsgrad der Ostmarken gefragt. Insgesamt flossen mehr als 60 Marken in die Studie mit ein.

Die Ergebnisse führen einen Trend der Vorjahre fort. 25 Jahre nach der Wiedervereinigung finden sich zwar viele ehemalige DDR-Marken wie Rotkäppchen, Riesa Teigwaren oder das Waschmittel Spee längst auch in westdeutschen Supermarktregalen. Einige, wie etwa Fit, Burger Knäcke oder Rügenfisch, sind bei den 18- bis 29-Jährigen im Osten aber weit weniger bekannt als bei den älteren Menschen.

Wichtig für die Kaufentscheidung der Ost- wie Westdeutschen seien vor allem die Qualität, positive Erfahrungen mit der Marke sowie der Preis, sagte der Geschäftsführer des IMK, Sören Schiller. Regionalität oder Nostalgie spielten gerade für die Jüngeren eine untergeordnete Rolle, ergänzte IMK-Pressereferent Thomas Reckermann. „Die Jüngeren fahren nicht per se auf die Ostmarken ab.“

Der Unterschied zwischen Ost und West ebbt ab, das bestätigt auch Christine Hackmann, Sprecherin der internationalen Ernährungsmesse für Handel und Gastronomie (Anuga). Auf den international ausgerichteten Messen werde schon lange nicht mehr zwischen Ost- und Westmarken unterschieden. Auf der Anuga in Köln seien deswegen auch nur die Ostmarken vertreten, die einen überregionalen Bekanntheitsgrad genießen. Regionalität sei im Übrigen auch bei älteren westdeutschen Verbrauchern ein Kaufargument. „In Köln trinkt man ja auch lieber Kölsch als Pils“, sagte Heckmann.