Zahl der Arbeitslosen in Sachsen-Anhalt sinkt

Halle (dpa) l Experten erwarten für 2018 einen weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) rechnet im Jahresdurchschnitt mit 92.700 Arbeitslosen und damit 4,2 Prozent weniger als in diesem Jahr, in dem von 96.800 Menschen ohne Job ausgegangen wird, wie die Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen am Freitag in Halle mitteilte. Für Ostdeutschland prognostizieren die Wissenschaftler einem Rückgang der Arbeitslosigkeit von 3,4 Prozent, bundesweit ein Minus von 2,4 Prozent. Das IAB ist eine Forschungseinrichtung der Bundesagentur für Arbeit.

Die Experten rechnen für 2018 mit durchschnittlich 804.000 sozialversicherungspflichtigen Jobs im Land und damit 9300 mehr als im geschätzten Jahresdurchschnitt 2017. Das entspreche einem Jobwachstum von 1,2 Prozent. Bundesweit wie auch im ostdeutschen Schnitt werde ein Plus von 1,9 Prozent angenommen.

Für die positive Entwicklung sorge die gute Konjunktur, zum anderen gingen mehr Menschen aus der Arbeitslosigkeit in Rente als junge Menschen in die Arbeitslosigkeit hineinwüchsen. Der Trend könne die steigende Zahl von Geflüchteten ausgleichen, die sich arbeitslos meldeten.

Eine große Herausforderung bleibe die Langzeitarbeitslosigkeit. Hier seien neue Wege nötig, um den Betroffenen eine Teilhabemöglichkeit zu eröffnen, forderte der Chef der Regionaldirektion, Kay Senius. Eine Möglichkeit sei der soziale Arbeitsmarkt mit öffentlich geförderten sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsmöglichkeiten.

Größere Risiken für den Arbeitsmarkt etwa durch die Folgen des Ausstiegs Großbritanniens aus der EU oder die US-Wirtschaftspolitik sieht die Regionaldirektion zunächst nicht. Die Wirtschaft profitiere weiterhin von der Binnennachfrage. Es bleibe aber abzuwarten, welche konkreten Folgen der Brexit für die Unternehmen im Land habe.