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Arbeitsverträge Scholz knöpft sich die Post vor

Die Entfristung von Arbeitsverträgen bei der Deutschen Post steht bei Gewerkschaften und Politik in der Kritik.

07.05.2018, 23:01

Berlin (dpa) l Bundesfinanzminister Olaf Scholz will den Einfluss des Bundes nutzen und die umstrittene Einstellungspraxis bei der Deutschen Post ändern. "Diejenigen, die für uns im Aufsichtsrat sitzen, haben sich vorgenommen, (...), darauf zu reagieren und die Gespräche schon vereinbart", sagte der SPD-Politiker am Sonntagabend in der ARD-Sendung "Anne Will" und fügte hinzu: "Es wird gleich reagiert, damit es zu einer veränderten Praxis kommt, so weit wir das beeinflussen können."

Bei der Deutschen Post bekommen diejenigen Mitarbeiter einen unbefristeten Vertrag, die unter anderem nicht zu oft krank sind und die nicht zu häufig in Unfälle mit Postfahrzeugen verwickelt sind.

Die Kriterien der Deutschen Post zur Entfristung von Arbeitsverträgen stoßen auch bei den Gewerkschaften auf deutliche Kritik. "Es ist arbeitsrechtlich nicht angreifbar, aber es ist moralisch höchst verwerflich", sagte der Chef des Deutschen Gewerkschaftsbunds, Reiner Hoffmann, am Montag in Berlin. "Es ist an der Zeit, dass mit diesem Unfug aufgeräumt wird."

Hoffmann sagte, er freue sich, dass Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) sich dafür einsetzen wolle, diese Praxis zu ändern. Das Ministerium müsse sich zudem dafür einsetzen, dass die Deutsche Telekom in den USA Gewerkschaften und Tarifverträge anerkennt. Der Bund ist an beiden Unternehmen beteiligt.

Scholz sagte, er nehme diese Praxis nicht hin, sie sei nicht in Ordnung und nicht gut. Er sei überzeugt, dass die befristete Beschäftigung zurückgedrängt werden müsse. Bei der Post könne der Bund den Einfluss nehmen, den er habe.