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Brexit Schotten bangen um Whisky-Industrie

Zerstört der Brexit die Whisky-Industrie in Schottland? Wirtschaftsminister Brown fordert eine Definition, um das Produkt zu sichern.

30.07.2017, 15:27

Edinburgh (dpa) l Die Schotten sorgen sich wegen des Brexits um ihren Exportschlager Whisky. Der schottische Wirtschaftsminister Keith Brown hat von der Regierung in London daher jetzt eine gesetzliche Definition des Produkts gefordert. Andernfalls sei die Branche im Land nach dem EU-Ausstieg in Gefahr, sagte der Politiker am Sonntag.

Die USA hätten in ersten Gesprächen bereits klar gemacht, dass sie eine Aufweichung der Definition anstrebten. "Damit könnte der Markt für eine Reihe von Produkten geöffnet werden, die nicht dem derzeitigen Standard entsprechen." Nach Angaben von Brown hängen etwa 20.000 Arbeitsplätze von der schottischen Whisky-Industrie ab.

In der Europäischen Union ist eindeutig geregelt, welche Voraussetzungen ein Whisky erfüllen muss. Dazu zählt etwa, dass das Getränk mindestens drei Jahre lange in einem Fass reifen muss.

Gut 90 Prozent der schottischen Whisky-Produktion geht ins Ausland, ein Drittel davon in andere EU-Länder. Zweitwichtigster Absatzmarkt sind die USA. Großbritannien drohen nach dem Brexit unter anderem Zölle für Ausfuhren in wachsenden Märkten wie Südafrika und Südkorea.

Premierministerin Theresa May hofft nach der Trennung von der EU auf ein Handelsabkommen mit den USA. Kritiker fürchten Nachteile auch für andere Produkte. So warnen sie davor, dass dann mit Chlor gewaschene Hühnchen aus den USA in britische Supermärkte gelangen könnten.