1. Startseite
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Wirtschaft
  6. >
  7. Bayer kann Monsanto übernehmen

EU gibt grünes Licht Bayer kann Monsanto übernehmen

Die EU-Wettbewerbshüter haben grünes Licht für die Übernahme des US-Saatgutproduzenten Monsanto durch Bayer gegeben.

21.03.2018, 23:01

Brüssel (dpa) l Der Agrarchemiekonzern Bayer habe weitreichende Zusagen gemacht und müsse noch Teile seines Geschäfts abgeben, sagte die zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager am Mittwoch in Brüssel. Die Bedenken der Wettbewerbshüter seien damit ausgeräumt. Bayer kommt damit der Branchenführerschaft einen entscheidenden Schritt näher.

Der Leverkusener Konzern will den US-Konkurrenten für etwa 62,5 Milliarden US-Dollar (etwa 51 Milliarden Euro) übernehmen. Bayer würde damit zum größten Saatgut- und Pflanzenschutzkonzern der Welt aufsteigen. Staaten wie China, Südafrika und Brasilien haben bereits zugestimmt, das Okay der US-Behörden steht aber noch aus.

Der Schwerpunkt von Bayers bisherigem Agrargeschäft liegt auf Pflanzenschutzmitteln, Saatgut macht nur einen kleinen Teil aus. Bei Monsanto ist es anders herum: Im Saatgutgeschäft sind die US-Amerikaner stark und im Pflanzenschutz eher schwach. Es war früh klar, dass Bayer Abstriche machen und Geschäftsteile verkaufen muss.

Nun müssen die Leverkusener mehr abgeben als ursprünglich geplant. Die EU-Wettbewerbshüter verpflichten Bayer dazu, Geschäfte mit einem Jahresumsatz von etwa 1,7 Milliarden Euro abzugeben. Das spült dem Konzern mehrere Milliarden Euro in die Kassen: Vertraglich ist bereits vereinbart, dass BASF 5,9 Milliarden Euro für bestimmte Pflanzenschutzmittel und verschiedene Saatgut-Arten zahlt, zum Beispiel für Raps und Soja. Zudem soll das Gemüsesaatgut-Geschäft komplett an die Ludwigshafener verkauft werden, hier ist der Kaufpreis noch unklar. Außerdem will Bayer BASF eine Lizenz für die Nutzung von digitalen Anwendungen einräumen.

Überschneidungen zwischen Bayer und Monsanto in den Bereichen Saatgut und Pflanzenschutzmittel müssten beseitigt werden, hieß es aus Brüssel. So muss das Leverkusener Unternehmen unter anderem seine weltweite Entwicklung von Saatgut und seine Forschungssparte zur Entwicklung eines Konkurrenzprodukts für den Monsanto-Unkrautvernichter Glyphosat abgeben.