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Fachkräfte NordLB: Einkommen werden steigen

Angesichts des Wettbewerbs um Fachkräfte erwartet die Landesbank NordLB für Sachsen-Anhalts Beschäftigte steigende Einkommen.

Von Michael Bock 14.12.2017, 00:01

Magdeburg l Der zuständige Vorstand der NordLB für Sachsen-Anhalt, Hinrich Holm, sagte am Mittwoch, Firmen müssten bei der Personalgewinnung ein „attraktives Gesamtpaket“ anbieten. Die Nachfrage nach Fachkräften sei sehr groß. Die Unternehmen würden jetzt von selber darauf kommen, „dass sie etwas tun müssen, wenn sie nicht hinten runterfallen wollen“. Eine Regulierung der Lohnniveaus zwischen Ost und West sei vonseiten der Politik nicht nötig. Das sei „unternehmerisch zu lösen“. Die Märkte würden das „ein Stück weit“ von sich ausgleichen.

In einer am Mittwoch vorgestellten regionalwirtschaftlichen Studie der NordLB heißt es, dass die Stimmung bei den großen Unternehmen in Sachsen-Anhalt gut bleibe. Die Bank legt jedes Jahr eine Untersuchung vor, in der Umsätze und arbeitsmarktpolitische Bedeutung der größten Unternehmen im Land gemessen werden. Aufgelistet werden die 100 größten Unternehmen.

In der Spitzengruppe der drei größten Unternehmen hat sich laut Studie 2016 im Vergleich zum Vorjahr nur wenig verändert. Die drei größten Arbeitgeber bleiben die Deutsche Bahn AG (7366 Beschäftigte), gefolgt von der Deutschen Post DHL und der Dow Gruppe. Die Zahlen beruhen auf einer freiwilligen Berichterstattung der Unternehmen.

Das höchste prozentuale Mitarbeiterwachstum weist das Chemieunternehmen IDT Biologika mit einem Zuwachs von 35 Prozent auf – ein Plus von 430 auf 1680 Mitarbeiter. Das Serumwerk Bernburg erreicht einen Mitarbeiter-Zuwachs von etwa 30 Prozent (von 300 auf 388). Die Getec-Holding mit Sitz in Magdeburg steigert die Zahl um 300 auf 1465. Das entspricht einem Plus von rund 26 Prozent. Der beste Neueinsteiger in die Top 100 ist Salus (1811 Beschäftigte) .

Die wirtschaftlichen Schwerpunkte sind laut NordLB nach wie vor auf Magdeburg und Halle konzentriert. Mehr als ein Drittel der 100 größten Unternehmen im Land teilen sich auf die beiden Standorte auf. Der nächstgrößere Standort ist Leuna. Neu auf der Karte erscheinen Oschersleben mit dem Energieversorger Avacon und Nachterstedt mit dem Metallunternehmen Novelis.

Die Analyse der 100 größten Arbeitgeber nach Branchen zeigt, dass das verarbeitende Gewerbe mit 48 Unternehmen die führende Stellung unter den Wirtschaftszweigen einnimmt. 38 Prozent aller Arbeitnehmer sind hier beschäftigt.

Auf Platz zwei folgt die Dienstleistungsbranche mit 25 Prozent, gefolgt vom Verkehr (14 Prozent) sowie Bergbau und Energie (11 Prozent).

Zusätzlich zum Ranking der mitarbeiterstärksten Unternehmen listet die NordLB die 100 größten Unternehmen Sachsen-Anhalts nach Umsatz auf. An der Spitze steht unverändert die Total Raffinerie Mitteldeutschland mit Sitz in Leuna – trotz eines Umsatzrückgangs von rund 18 Prozent. Die seit 15 Jahren auf Platz zwei rangierende Dow Gruppe verliert vier Prozent des Vorjahres-Umsatzes.

Der beste Neueinsteiger in dieser Liste ist Novelis. Das Unternehmen stellte wieder regionale Daten bereit und springt mit einem Umsatz von einer Milliarde Euro auf Platz vier. Einen deutlichen Anstieg zeigt dm-drogeriemarkt mit einer Verbesserung um 13 Positionen auf Platz 70. Mit 37 Prozent erreichte die FAM Magdeburger Förderanlagen und Baumaschinen GmbH (Platz 19) das größte prozentuale Umsatzwachstum.

Für das zu Ende gehende Geschäftsjahr 2017 haben 69 Unternehmen eine Prognose abgegeben. Sie erwarten zwei Prozent Mitarbeiterzuwachs und eine Umsatzsteigerung von fünf Prozent. „Das ist eine sehr robuste Umsatzentwicklung“, sagte Torsten Windels, Chefvolkswirt der NordLB.

Als Landesbank der Länder Niedersachsen und Sachsen-Anhalt unterstützt die NordLB die öffentliche Hand bei kommunalen Finanzierungen und übernimmt die Aufgaben einer Zentralbank für die Sparkassen in diesen beiden Ländern und in Mecklenburg-Vorpommern.

Die NordLB hat bis Ende September dieses Jahres ein Ergebnis vor Steuern von 326 Millionen Euro erzielt. Das Konzern­ergebnis nach Steuern betrug 228 Millionen Euro. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres verzeichnete die Bank noch einen Vorsteuerverlust von 624 Millionen Euro.