Ferkelkastration Lasst die Hoden dran

Die deutsche Schweinezucht würde mit einem Kastrationsverbot nicht zugrunde gehen.

06.09.2019, 23:01

Die Ferkelkastration gehört verboten. Man muss kein Experte sein, um zu begreifen, dass es keinem Schwein gefällt, wenn ihm die Hoden abgeschnitten werden. Bis heute geschieht das täglich tausendfach in Deutschland ohne Betäubung der Ferkel. Schmerzfrei wird es für die Tiere aber auch nach dem Jahr 2020 nicht, wenn sie für den Schnitt einige Minuten narkotisiert werden müssen. Dafür macht die Bundesregierung gerade den Weg frei – und wird dafür von einem der größten Schweinezuchtbetriebe im Land kritisiert.

Wenn ein Großbetrieb wie die LFD Holding ab 2021 lieber keine Ferkel mehr kastrieren will, zeigt das: Die deutsche Schweinezucht würde mit einem Kastrationsverbot nicht zugrunde gehen. Die Impfung gegen den Ebergeruch ist nämlich eine gute Alternative. Schweinebauern in Australien, Brasilien und einigen europäischen Ländern nutzen sie bereits erfolgreich. Mit einem Kastrationsverbot wäre auch die hiesige Verarbeitungsindustrie stärker gezwungen, Fleisch geimpfter Eber zu vermarkten.