Sachsen-Anhalt unter Durchschnitt

Nebra (dpa) l Die Honigernte ist in Sachsen-Anhalt in diesem Jahr schlecht ausgefallen. "Ein Gesamtüberblick ist zwar noch nicht da, weil in Heidegebieten und größeren Waldgebieten die Bienen noch sammeln, aber die Ernte dürfte unterdurchschnittlich ausfallen", sagte der Vorsitzende des Imkerverbandes Sachsen-Anhalt, Falko Breuer. Im Durchschnitt liefere ein Bienenvolk pro Saison 30 bis 40 Kilogramm Honig. "In diesem Jahr werden wir wohl weit unter 30 Kilo liegen", sagte er. Vor allem bei Raps, Obstblüten und Linden sei die Ausbeute geringer als sonst.

"Wir hatten relativ trockenes Wetter im Winter und im Frühjahr. Die fehlende Feuchtigkeit im Boden hat sich schlecht auf das Pflanzenwachstum ausgewirkt", sagte Breuer.

Erfreulich sei dagegen, dass die Zahl der Imker und der Bienenvölker wieder wachse. Momentan gebe es im Verband 1850 Imker. 2008 waren es 1200. Allerdings habe die Zahl 1990 noch bei 6000 gelegen. Die Imker kümmern sich um insgesamt knapp 12.000 Völker. Vor vier Jahren seien es erst 8000 gewesen.

"Unsere Nachwuchsarbeit hat funktioniert", sagte Breuer. Die regelmäßig angebotenen Neueinsteigerkurse würden rege genutzt. Viele interessierten sich erst jenseits der 40 für Imkerei. "Sie haben jetzt vielleicht ein eigenes Grundstück, die Kinder sind aus dem Haus und es bleibt mehr Zeit für Hobbys", sagte Breuer. Das Durchschnittsalter der Imker in Sachsen-Anhalt betrage 59 Jahre.

Das Land Sachsen-Anhalt will in diesem Jahr Förderung der Imkerei aufstocken. Es seien bereits 202.000 Euro an Fördermitteln bewilligt worden. Beim Finanzministerium seien daher nochmals 80.000 Euro beantragt worden, teilte das Agarministerium auf Anfrage mit.