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Felssturz Bodetal bleibt für Wanderer gesperrt

Die Gefahr von Felsstürzen im Bodetal ist weiter hoch. Der Hexenstieg zwischen Treseburg und Thale bleibt bis Ostern komplett gesperrt.

Von Dennis Lotzmann 01.03.2019, 00:01

Treseburg/Thale l Der Plan ist klar: Geologen aus Weimar sollen nun die Steilwände im Bodetal – und damit die tonnenschweren Schiefersegmente – im Detail unter die Lupe nehmen und Gefahrenpunkte für weitere Abstürze exakt benennen. Anschließend sollen diese kritischen Bereiche beräumt werden, um weitere Abbrüche zu verhindern. So soll bis zum Beginn der Wandersaison im Frühjahr im beliebten Bodetal wieder für maximale Sicherheit gesorgt werden.

Das sind die Ergebnisse eines Vor-Ort-Termins, an dem am Donnerstag Vertreter von Landesforstbehörde als Grundstückseigentümer, Kreis-Umweltamt, Harzklub, der Bergsicherung aus Ilfeld sowie besagte Geologen und Vertreter von Ordnungs- und Bauamt der Stadt Thale teilgenommen haben.

Entwarnung, so Hans Schattenberg als Chef des Forstbetriebs Ostharz, könne keinesfalls gegeben werden. Im Gegenteil: „Es gibt im Schiefergestein zahlreiche Risse, sodass die Gefahr weiterer unerwarteter Abbrüche sehr hoch und die Gefährdung akut ist“, so Schattenberg.

Daher soll der Bereich, an dem am vergangenen Wochenende tonnenschweres Gestein niedergegangen war, jetzt mit Bauzäunen abgesperrt werden. „Wir werden versuchen, die Zäune so zu platzieren, dass niemand daran vorbeiklettern kann. Ich kann nur jedem dringend davor warnen, es trotzdem zu versuchen – hier besteht definitiv akute Lebensgefahr“, betont Forstamtschef Schattenberg.

Im Prinzip ist der durch das Bodetal führende Hexenstieg aktuell ohnehin gesperrt. Grund ist die generell anspruchsvolle bis schwierige Wegesituation, die im Winter aufgrund von Hangbächen und gefrorenem Wasser schnell teuflisch gefährlich wird. Daher ist der Hexenstieg in den Wintermonaten grundsätzlich dicht. „Das Problem ist allerdings, dass sich viele Wanderer nicht an die montierten Verbotsschilder halten und sich trotzdem auf den Weg machen“, so Schattenberg.

Nun werde diese latent hohe Gefahr aufgrund des losen Schiefergesteins zusätzlich verschärft. Das Gestein sei weich und brüchig, mitunter seien die tonnenschweren Platten schon in gefährliche Schräglage gekippt, so Schattenberg. Im kritischen Bereich, wo es am Wochenende die Abbrüche gegeben hatte, sei eine vorstehende Felsnase vorhanden. Dort sehen die Experten akute Gefahren. Es gebe Risse und damit ein extrem hohes Gefahrenmoment in den Winter- und Frühjahrsmonaten. Wasser dringe ein, friere und dehne sich aus und sprenge in letzter Konsequenz die schweren Felsbrocken ab.

Hans Schattenberg hofft, dass die Geologen die Gutachten rasch erstellen und anschließend die Beräumung beginnen kann. „Wir hoffen, dass wir damit bis zu Osterferien Mitte April fertig sind. Garantieren können wir das aber nicht.“