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1:3-Niederlage gegen Schalke Stuttgarts Abstiegsangst wächst - Esswein erster Neuzugang

Nach dem 1:3 gegen den FC Schalke 04 geht der VfB Stuttgart mit immensen Abstiegssorgen in die Winterpause. Die entscheidende Szene steht sinnbildlich für die missratene Hinrunde. Nun soll ein Spieler helfen, der zuletzt nur in der Regionalliga zum Einsatz kam.

Von Kristina Puck, dpa 23.12.2018, 10:54
Hinter dem jubelnden Schalker Salif Sané (r) lassen die beiden VfB-Spieler Mario Gomez (M) und Santiago Ascacibar die Köpfe händen. Foto: Marijan Murat
Hinter dem jubelnden Schalker Salif Sané (r) lassen die beiden VfB-Spieler Mario Gomez (M) und Santiago Ascacibar die Köpfe händen. Foto: Marijan Murat dpa

Stuttgart (dpa) - Markus Weinzierls Wünsche für den Abstiegskampf sind umfassend. "Wir brauchen natürlich alle Spieler fit, wir brauchen Neuzugänge, wir brauchen eine gute Vorbereitung, brauchen einen guten Start", zählte der Trainer des VfB Stuttgart auf.

Seine grundlegende Mängelliste ging weiter: Es fehlt Stabilität in der Defensive und insbesondere Struktur, Präsenz und Torgefahr in der Offensive. Die Ernüchterung ist groß. Nur mit einer klaren Steigerung kann der VfB den Klassenerhalt schaffen. Nach dem 1:3 gegen den FC Schalke 04 ist Weinzierl mehr denn je als Krisenmanager gefordert.

Die elfte Saisonniederlage beim Wiedersehen mit Weinzierls früherem Club verschärfte am Samstag die Not der Schwaben. Mit nur 14 Punkten steht der Rückrundenzweite der Vorsaison auf dem Relegationsrang. "Das schmerzt, das tut weh", bilanzierte Sportvorstand Michael Reschke. Vor wenigen Monaten hatte er prognostiziert, der VfB würde sicher nichts mit dem Abstieg zu tun hatten.

Die Chance, nach zuvor zwei Siegen im eigenen Stadion den Heimvorteil gegen ein ebenfalls kriselndes Team zu nutzen, um eine schwache Hinrunde wenigstens mit geringeren Sorgen abzuschließen, blieb ungenutzt. "Wir dürfen uns nicht ins Fäustchen lügen, dass es eine einfache Nummer wird. Das kann bis zum letzten Spieltag andauern, vielleicht sogar mit Relegation", urteilte Rechtsverteidiger Andreas Beck. "Meine Erfahrung sagt: Es geht nur über Arbeit. Und darüber, Gefallen daran zu finden, im Abstiegskampf wieder aufzustehen."

Eine erste Maßnahme, um den nächsten Abstieg nach 2016 zu verhindern, präsentierte der VfB noch am Samstagabend: Alexander Esswein wird inklusive einer Kaufoption bis zum Saisonende von Hertha BSC ausgeliehen. Weinzierl kennt den Außenbahnspieler aus Augsburg. In Berlin hatte der 28-Jährige in dieser Saison allerdings nicht genügend Qualität für die Bundesliga und kam nur in der Regionalliga zum Einsatz. Es werden "noch ein oder zwei" weitere Neuzugänge kommen, kündigte Reschke an: "Es ist teilweise kompliziert."

Auch wenn Stuttgart auf die Rückkehr der Verletzten wie Benjamin Pavard, Holger Badstuber, Dennis Aogo und Pablo Maffeo hofft, sind weitere personelle Alternativen dringend notwendig. Die Bilanz mit 12 Treffern und 35 Gegentoren liest sich erschreckend, nur der Letzte 1. FC Nürnberg hat eine schlechtere Tordifferenz. Die Ausgangslage ist verheerender als vor einem Jahr, als der VfB unter Trainer Hannes Wolf mit 17 Punkten überwinterte. Es folgte eine famose Rückrunde unter Weinzierls Vorgänger Tayfun Korkut, die für diese Saison Hoffnungen geweckt hatte.

Die Niederlage vom letzten Spiel des Jahres machte Weinzierl an der Szene kurz nach der Pause fest, als Schalkes Ralf Fährmann mit seinem Patzer den Gastgebern die Riesenchance zum 1:1 schenkte. Nicolás González bekam den Ball vom Schalker Torhüter zugespielt, statt ins leere Tor traf er "verunsichert" (Reschke) den Pfosten. Später gelang dem 20-Jährigen sein erstes Liga-Tor (76.). Die ausgelassene "10 000-prozentige Chance", wie Weinzierl sie nannte, bügelte er damit nicht aus. Diese Szene stehe sinnbildlich für die Saison, so Beck.

Auch der 31-Jährige hatte vor dem 0:1 durch Steven Skrzybski (10.) nicht konsequent genug verteidigt. Beim 0:2 durch Salif Sané (70.) lenkte Mario Gomez den Ball unglücklich ins eigene Tor, dem dritten Treffer durch Ahmed Kutucu (78.) ging ein Ballverlust von Marc Oliver Kempf voraus. Die individuellen Fehler dürfen "nicht passieren, wenn wir die Liga halten wollen", sagte VfB-Torhüter Ron-Robert Zieler.

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