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0:4-Heimpleite Weinzierls VfB-Debüt schnell ernüchternd - Bilanz "belastet"

Wie schwierig die Situation des VfB Stuttgart und für den neuen Trainer Markus Weinzierl ist, verdeutlichte auch die Pleite gegen Borussia Dortmund. Weinzierl erlebte einen Einstand zum Vergessen.

Von Kristina Puck, dpa 21.10.2018, 13:05

Stuttgart (dpa) - Markus Weinzierl kniff die Lippen zusammen, seine Mundwinkel hingen nach unten. Er schloss die Augen und stemmte die Hände in die Hüften. Schon nach drei Minuten musste der 43-Jährige bei seinem Debüt als neuer Cheftrainer des VfB Stuttgart das erste Gegentor mit ansehen.

Keine 25 Minuten waren vergangen, als die Partie beim 0:3 schon entschieden war. Dabei war sein erstes Pflichtspiel mit den taumelnden Schwaben mit Spannung erwartet worden. Der VfB hatte sich viel vorgenommen. Viel schlimmer als beim 0:4 (0:3) gegen den beeindruckenden Tabellenführer Borussia Dortmund hätte Weinzierls Einstand dann nicht laufen können.

"Es ist im Großen und Ganzen sehr, sehr enttäuschend", bilanzierte Weinzierl und fasste sein Bundesliga-Comeback nach knapp eineinhalb Jahren ohne Trainer-Job so zusammen: "Vor dem Spiel war es sehr schön, nach drei Minuten wurde es dann immer unschöner."

Anders als an den Tagen zuvor war sein Lachen verständlicherweise erst einmal verschwunden, im schwarzen Sakko und weißen Hemd wirkte der Nachfolger von Tayfun Korkut vorerst ernüchtert. Seine Aufgabe, den VfB vom vorletzten Tabellenplatz und aus der Abstiegsregion in Richtung sicheres Mittelfeld der Fußball-Bundesliga zu führen, scheint knifflig. "Natürlich hätte ich mir gerne einen anderen Gegner gewünscht im ersten Spiel", räumte Weinzierl ein.

VfB-Sportvorstand Michael Reschke redete die Bilanz mit fünf Punkten aus acht Spielen nicht schön. "Das ist eine Bilanz, die ist sehr negativ, die beschäftigt uns auch alle, die belastet auch. Da braucht man sich nichts vorzumachen", erklärte er. Dortmund zeigte, dass zwischen dem Titelkandidaten und den Stuttgartern eine deutliche Kluft liegt und nutzte deren Schwächen zu Beginn gnadenlos aus.

"So wie wir in der Anfangsphase gespielt haben, können wir nicht agieren", kritisierte Weinzierl. "Nach drei Minuten war der ganze Plan weg. Das darf uns einfach nicht passieren, so machst du dir alles kaputt." Jadon Sancho (3. Minute), Marco Reus (23.) und Paco Alcácer (25.) nach einem fatalen Fehlpass des französischen Weltmeisters Benjamin Pavard und in der Schlussphase Maximilian Philipp (85.) sorgten für das deutliche Ergebnis.

Für Weinzierl war es vor 58.549 Zuschauern ein lehrreicher Nachmittag. "Es ist ganz klar, dass das erste unnötig war, das zweite unnötig war und das dritte ein Geschenk. Dann hast du keine Chance", sagte Weinzierl über die Gegentore. "Wenn man sich das 0:3 anschaut, ist das symbolisch für die Mannschaft aktuell, weil unser eigentlich bester Spieler so einen Fehler macht. Das spricht für den Gesamtzustand der Mannschaft." Verteidiger Timo Baumgartl wies allerdings zurück, dass das Team ein Kopfproblem habe.

Weinzierl hofft auf ein schnelles Erfolgserlebnis, dürfte aber Zeit brauchen, damit die VfB-Profis seine Spielideen besser kennenlernen. Nur eine Woche bleibt bis zur Herausforderung bei 1899 Hoffenheim, danach steht das Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt an. Auf den verletzten Offensivspieler Anastasios Donis wird Weinzierl in beiden Partien verzichten müssen. Er vermisst insbesondere Spielgestalter Daniel Didavi, bei dem er mit einem zu frühen Einsatz keinen monatelangen Ausfall wegen Achillessehnenproblemen riskieren will.

Als Hoffnungsschimmer verwies Reschke trotz der Ernüchterung auf die positiven Aspekte der besseren zweiten Halbzeit und urteilte nach der defensiv ausgerichteten Spielweise unter Weinzierls Vorgänger Korkut: "Da war mehr Mut drin in dem Spiel. Wir haben deutlich mehr Torchancen gehabt als in den vergangenen Wochen."

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