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Generationenhaus Krusemarks Rat macht Druck

Dem Krusemarker Rat dauern die Vorbereitungen für das Neubauprojekt Kita samt Senioren-Tagespflege zu lange. Er erhöht den Druck.

Von Karina Hoppe 27.10.2017, 14:43

Hohenberg-Krusemark l Woran liegt‘s? Dem Gemeinderat Hohenberg-Krusemark dauern die Vorbereitungen für das Neubauprojekt Kita samt Tagespflege für Senioren am Straßenhauser Weg in Krusemark einfach zu lange. Zur Ratssitzung am Donnerstag luden sie deswegen neben Verbandsgemeindebürgermeister René Schernikau auch Viktor Schellert, Controller beim DRK „Östliche Altmark“, ein. Tenor des Gesprächs: „Auch wenn es nach außen vielleicht nach Stillstand aussieht. Dem ist nicht so“, versicherte Schernikau. Und Schellert nannte einen Grund: „Wir leben nun mal in Deutschland.“

Und hier ist es rein rechtlich so, dass die Betriebsübergabe der Kita „Villa Spatzennest“ vom Prozess her im Grunde gar keiner Übergabe gleich kommt. Vielmehr gibt die Verbandsgemeinde die Kita zunächst ab und das DRK beantragt dann beim Landkreis eine neue Betriebserlaubnis. Damit geht einher, dass der Landkreis das alte Kitagebäude hinsichtlich der Brandschutzauflagen noch einmal genehmigen muss, auch wenn dort bereits seit Jahren Kinder betreut werden. „Und Auflagen gibt es immer“, sagt Schellert aus Erfahrung. Nach einer Vorabbegehung seitens der Verbandsgemeinde geht Schernikau aber davon aus, dass die Gemeinde zur Befolgung der Auflagen keine Unsummen in die Hand nehmen muss. Von 3000 oder 4000 Euro war vorsichtig die Rede. Und an ihnen wolle es Krusemark nicht scheitern lassen, auch wenn Ratsmitglied Peter Schuchmann sagte, „es ist Steuerverschwendung hoch drei, in das alte Gebäude auch nur einen Euro reinzustecken“. Jedenfalls vereinbart die Verbandsgemeinde laut Schernikau einen Begehungstermin mit dem Landkreis – so schnell wie möglich.

Was das DRK laut Schellert dringend braucht, ist ein Beschluss des Verbandsgemeinderates zur Betriebsübergabe der Kita. „Erst dann können wir den Kitabau angehen, das Grundstück erwerben, einen Planer beauftragen“, so Schellert. Der Beschluss beinhaltet den Vertrag, den Schernikau derzeit mit Schellert aushandelt. „Wir haben einen Rechtsanwalt damit beauftragt, ihn zu prüfen“, so Schernikau. Spätestens in der übernächsten Sitzung des VG-Rats soll der Beschluss zur Betriebsübergabe auf dem Tisch liegen. „Wir stellen als Gemeinde einen Antrag, dass das auch wirklich passiert“, so Krusemarks Bürgermeister Dirk Kautz.

Die sechs Erzieherinnen der Villa „Spatzennest“ haben derweil der Verbandsgemeinde erlaubt, ihre Daten an das DRK zu übertragen, damit der Verband Beschäftigungsangebote unterbreiten kann. Laut Kautz sieht es derzeit so aus, dass zwei Erzieherinnen zum DRK wechseln wollen, zwei noch unentschieden sind und zwei den Wechsel ablehnen.

Kautz betonte noch einmal, dass es der Gemeinde vor allem auch um die Tagespflege für Senioren geht, die das DRK nach dem Kitabau errichten möchte, was Schellert bestätigte und „weitere Angebote für Senioren“ in Aussicht stellte. Wenn aber das Prozedere zu lange dauert, so befürchtet Ratsmitglied Uwe Trumpf, „springt nachher noch einer ab“.

Wenn die Auflagen erfüllt sind und das DRK den Beschluss des Verbandsgemeinderates vielleicht im Dezember in Händen hält, könnte der Trägerwechsel zum 1. März oder 1. April vollzogen werden. Das neue Kitagebäude würde dann in 2018 geplant. Voraussichtliche Betriebsaufnahme zum Schuljahr 2019. Der Gemeinderat Hohenberg-Krusemark hatte bereits gut 30 000 Euro in einen Ideenwettbewerb gesteckt. Auch deswegen soll es jetzt endlich vorwärts gehen.