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Infokampagne Strahlenschutz-Expertin sieht keine Gefahren durch 5G

Führt der Mobilfunkstandard 5G beim Menschen zu Schlafstörungen oder Kopfschmerzen? Solche Fragen beschäftigen viele Bürger. Die Antwort der Politik ist klar: Nein, absolut nicht. Diese Haltung will sie nun besser vermitteln.

02.12.2020, 14:29
Soeren Stache
Soeren Stache dpa-Zentralbild

Berlin (dpa) - Um Bürgern Ängsten vor dem neuen Mobilfunkstandard 5G zu nehmen, will die Bundesregierung besser über die Technologie aufklären. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU), der auch für digitale Infrastruktur zuständig ist stellte nun eine "Dialoginitiative" vor, die sich mit Online-Gesprächsrunden, Chats und Artikeln dem Thema widmet. Die Webseite hierzu lautet www.deutschland-spricht-ueber-5g.de.

Während sich Industrie, Telemedizin und die Landwirtschaft von der 5. Mobilfunkgeneration große Fortschritte versprechen, warnen Kritiker vor Riskien. So etwa die Iniative "Diagnose Funk" - nach ihrer Darstellung sind bei 5G "Gesundheitsschäden vorprogrammiert", da die elektromagnetischen Felder zum Beispiel Schlafstörungen verursachten.

Solchen Darstellungen trat die Chefin des Strahlenschutz-Bundesamtes, Inge Paulini, entschieden entgegen. "Es gibt bislang keinen wissenschaftlichen Nachweis, dass Mobilfunk unterhalb der in Deutschland geltenden Grenzwerte negative gesundheitliche Auswirkungen hat." Das gelte auch für die für 5G genutzten Frequenzen, "auch diese sind bereits gut erforscht".

Auswirkung auf die Körpertemperatur

Die einzige wissenschaftlich gesicherte Erkenntnis sei, dass Mobilfunk Auswirkungen auf die Körpertemperatur habe, sagte Paulini. Leichte Temperaturschwankungen könne der Körper aber gut regulieren, etwa im heißen Sommer oder beim Sport. "Die geltenden [Strahlen-]Grenzwerte schützen uns vor einem Temperaturanstieg, mit dem unser Körper nicht umgehen kann", sagte Paulini.

Ängste und Unsicherheit weit verbreitet

Aus Sicht der für Digitalisierung zuständigen Staatsministerin Dorothee Bär (CSU) gibt es viele Menschen, bei denen die Ängste vor 5G überwiegen. Diese Ängste wolle man nehmen. "Wir wollen die Chancen in den Vordergrund stellen, aber eventuelle Risiken auch nicht verleugnen." Mit konkreten Beispielen könne man das Thema positiver darstellen, sagte Bär und verwies auf die mögliche Verbesserung von Krankentransporten: Dank 5G könnten Daten zum Verletzten schon auf dem Weg ans Krankenhaus übermittelt werden. Dann komme an der Klinik kein Unbekannter an und ihm könne schneller geholfen werden.

Nach der Video-Schalte kam es auf der neuen Webseite zu zahlreichen Wortmeldungen besorgter Bürger. So brachte ein Vater Kopfschmerzen von sich und von seinen drei Kindern mit 5G in Zusammenhang. Andere Nutzer warfen der Bundesregierung Mobilfunk-Lobbyarbeit vor oder stellten die Aussagekraft der 5G-Artikel infrage. Die zahlreichen Wortmeldungen kurz nach Ende der Videokonferenz der Bundespolitiker waren ein Hinweis, dass es in der Bevölkerung tatsächlich einen großen Gesprächsbedarf zu 5G gibt.

© dpa-infocom, dpa:201202-99-543149/4

5G-Dialogwebseite