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Handball Thulins SCM-Debüt mit gutem Gefühl

An sein erstes "Megawoodstock"-Erlebnis in Aschersleben wird Torhüter Tobias Thulin vom SC Magdeburg sicher noch des öfteren zurückdenken.

Von Anne Toss 22.07.2019, 01:01

Magdeburg l Seinem ersten Auftritt im SCM-Dress hatte Neuzugang Tobias Thulin lange entgegengefiebert. „Ich habe ja bereits drei Bundesliga-Spiele des SCM in der vergangenen Saison live gesehen. Natürlich will man dann schnellstmöglich auch selbst auf dem Spielfeld stehen – vor allem in der Getec-Arena“, sagte Thulin.

Auf diese Premiere muss der 24-jährige Schwede zwar noch eine Weile warten, am vergangenen Freitag erlebte er in Aschersleben aber schon einmal einen kleinen Vorgeschmack darauf. Im mitteldeutschen Duell gegen den SC DHfK Leipzig stand Thulin in den Schlussminuten nämlich gleich selbst im Fokus. Nachdem SCM-Spielmacher Marko Bezjak nach einem Foul an Maximilian Janke mit Rot des Platzes verwiesen worden war, trat Philipp Weber beim Stand von 13:13 zum Siebenmeter an. Die Augen aller SCM-Fans waren jetzt auf Thulin gerichtet. Und der parierte den Wurf.

In der darauffolgenden Auszeit von Trainer Bennet Wiegert klopften dem Schweden alle Mannschaftskollegen auf die Schulter. Und es kam noch besser: Filip Kuzmanovski nutzte Thulins Vorarbeit und traf in den letzten neun Sekunden zum 14:13-Sieg.

„Das war ein toller Moment. Bei dem Siebenmeter habe ich mich einfach groß gemacht und gehofft, dass ich so eine Chance habe, den Wurf zu halten“, berichtete Thulin, der die leicht aufkommende Derbystimmung vor 2000 Zuschauern genossen hatte. „Spiele gegen Leipzig sind besonders. Das ist mir schon in der Getec-Arena aufgefallen. Dass wir unsere Woche im Trainingslager zudem mit einem Sieg abgeschlossen haben, gibt uns natürlich ein gutes Gefühl“, meinte der Torwart.

Die ersten Wochen in Magdeburg hat Thulin mittlerweile hinter sich, „jetzt nimmt hier langsam alles Gestalt an“. Er erzählt, dass er eine Wohnung bezogen und seine SCM-Kollegen besser kennengelernt hat. Und sich ganz allmählich auch der deutschen Sprache annähert. „Aber das ist noch ziemlich schwierig für mich. Dafür können mir die Dänen und Christian O’Sullivan als Norweger im Team ganz gut helfen, da die skandinavischen Sprachen doch ähnlich sind“, sagt Thulin lächelnd. Ansonsten greift er auf Englisch zurück.

Von Jannick Green und Torwarttrainer Tomas Svensson an seiner Seite habe er zudem einen positiven Eindruck. „Es ist wirklich so, dass ich bisher jeden Tag im Training etwas Neues gelernt habe. Von Jannick kann ich mir viel abschauen“, erzählt Thulin.

Dass in puncto Abstimmung innerhalb der Mannschaft nach nur einer gemeinsamen Woche noch Luft nach oben ist, betont neben Thulin auch Neuzugang Christoph Steinert. „Wir haben uns im Trainingslager vorrangig auf die Abwehrarbeit konzentriert. Gerade im Zusammenspiel mit Marko Bezjak im Angriff müssen wir mehr darauf achten und lernen, wie sich jeder von uns bewegt“, sagt Steinert. „Das hat man in Aschersleben meiner Meinung nach auch noch gemerkt.“

Laufwege und Abspiele brauchen Routine und einen gewissen Grad an „Eingespielt-Sein“, um hundertprozentig zu passen. „Aber das ergibt sich eben nicht einfach so von selbst oder fällt einfach zusammen“, sagt Steinert. Umso wichtiger sind die kommenden Einheiten in Magdeburg und die folgenden Partien – wie das Testspiel am morgigen Dienstag gegen den Zweitligisten TV Hüttenberg –, um weitere Erfahrungen zu sammeln und sich auch auf dem Feld aneinander zu gewöhnen.

Denn abseits haut das laut Steinert schon ganz gut hin. „Wir haben ja in Halberstadt eine teambildende Aktion gemacht und mussten in mehreren Klein-Gruppen Aufgaben lösen und gegeneinander antreten. Das war richtig super. Wir haben uns schnell gegenseitig angefeixt und uns gemessen“, erzählt der 29-Jährige. Sein Grinsen im Gesicht, wenn er daran zurückdenkt, hat allerdings einen ganz einfachen Grund: „Ich war im Sieger-Team“, sagt er und lacht.