Ausstellungen 20.000 Besucher sehen Jubiläumsausstellungen zum Merseburger Dom
Merseburg hat im zweiten Jahr der Corona-Pandemie seinen Dom gefeiert. Das stadtbildprägende Bauwerk wurde vor 1000 Jahren geweiht. Drei besondere Begleitausstellungen gehen nun zu Ende - mit Erfolg.

Merseburg/dpa - Im vor 1000 Jahren geweihten Dom zu Merseburg gehen an diesem Sonntag mit mehreren Sonderführungen gleich drei Jubiläumsausstellungen zu Ende. Den Dom und die Schauen zum Weihejubiläum mit Exponaten aus dem Domschatz Dresden sowie die original „Merseburger Zaubersprüche“ und Objekte aus dem Domstiftsarchiv hätten bisher knapp 20.000 Besucher besichtigt, sagte eine Sprecherin der Vereinigten Domstifter zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz der Deutschen Presse-Agentur. Die Zahlen stimmten „sehr zufrieden“, hieß es.
Das Jahr 2020 sei übertroffen und auch verglichen mit dem Zeitraum Juni bis Oktober 2019 bedeute das ein Plus, denn da seien rund 16.000 Besucher in den Dom gekommen. Coronabedingt waren den Angaben zufolge in diesem Jahr erst ab 1. Juni Besichtigungen möglich.
Die ausgestellten Kostbarkeiten aus dem Domschatz Dresden wie prächtige Mitren würden nun wieder in den Bestand der Staatlichen Kunstsammlungen zurückkehren, wo sie sich seit dem 18. Jahrhundert befinden. Die Schätze waren nach dem Aussterben der Herzöge von Sachsen-Merseburg 1738 in die kurfürstlichen Sammlungen überführt worden. Auch die im Original präsentierten „Merseburger Zaubersprüche“ müssten aus konservatorischen Gründen wieder aus der Öffentlichkeit weichen. Die „Merseburger Zaubersprüche“ sind den Angaben zufolge die ältesten in Deutschland erhaltenen heidnischen Beschwörungsformeln in althochdeutscher Sprache.
In der dritten Sonderschau mit dem Titel „Jahr1000Schätze im Merseburger Dom“ wurde anlässlich des Festjahres jeden Monat ein Jahrhundert der Domgeschichte anhand von zwei besonderen Objekten zur Schau gestellt. Im Oktober sei die Ausstellung mit der Vorstellung des 11. Jahrhunderts komplettiert worden, hieß es.
Der Merseburger Dom St. Johannes und St. Laurentius wurde nach nur sechs Jahren Bauzeit der Überlieferung nach am 1. Oktober 1021 im Beisein von Kaiser Heinrich II. und seiner Frau Kunigunde geweiht. Einer der berühmtesten Chronisten des Mittelalters, Bischof Thietmar von Merseburg, legte laut Domstifter am 18. Mai 1015 den Grundstein zum Bau des Gotteshauses. Über viele hundert Jahre hinweg war die Kathedrale die zentrale Bischofskirche des Bistums Merseburg.