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Auszeichnung Awards für zwei Salzland-Städte

Sachsen-Anhalt hat erstmals einen Stadtumbau Award vergeben. Er geht an zwei Städte im Salzlandkreis: Schönebeck und Aschersleben.

Von Grit Warnat 25.09.2018, 20:30

Berlin (gw) l Als Ende Juni 2016 der umgestaltete Marktplatz von Schönebeck eingeweiht worden war, nannte Thomas Webel (CDU) den umgestalteten Platz einen „Hingucker in der Elbestadt“. Gestern Abend nun ehrte der Minister für Landesentwicklung und Verkehr in der Berliner Landesvertretung diese Gestaltung und Neuordnung mit dem Stadtumbau -ward. Zweiter Sieger ist Aschersleben mit seiner bemerkenswerten Grafikstiftung Neo Rauch im Bildungszentrum Bestehornhaus. Der undotierte Preis stand in seinem Premierenjahr unter dem Motto „Identität“.

Für drei Millionen Euro war der einst triste Marktplatz von Schönebeck mit jeder Menge Durchgangsverkehr neu gestaltet worden. Es gibt heute Bänke und Wasserspiele unter Bäumen. Zuvor war schon der Marktbrunnen saniert worden. Zudem wurde erstmals in Sachsen-Anhalt die Gestaltungsphilosophie „Shared Space“ umgesetzt. „Mit dem Pilotprojekt gewann Schönebeck seinen Marktplatz als öffentlichen Raum mit hoher Aufenthaltsqualität zurück“, teilte das Kompetenzzentrum Stadtumbau Sachsen-Anhalt mit. Das Besondere: Auf dem Platz vor dem Rathaus herrscht das Gleichrangprinzip (shared space) – Fußgänger, Auto- und Radfahrer gelten als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer.Über die Neuordnung, die auf Rücksichtnahme setzt, gab es in der Vergangenheit kontroverse Diskussionen.

Bestens angenommen werden in Aschersleben die Jahresausstellungen der Neo-Rauch-Stiftung. Sie befindet sich im Bestehornpark. Das Kompetenzzentrum lobte: „Es war geglückt, ein stadtbildprägendes, aber leerstehendes Industriedenkmal zu sanieren, zu einem neuen Bildungszentrum zu erweitern und dort die Grafikstiftung Neo Rauch zu etablieren.“

Der Malerstar, der in Leipzig geboren wurde und in Aschersleben aufgewachsen war, hatte der Stadt jeweils ein Exemplar der Auflagen seines bisherigen grafisches Werkes geschenkt. In Jahresausstellungen werden seine Arbeiten im sogenannten „Riegelbau“ gezeigt, für dessen Bau es einen europaweiten Architekturwettbewerb gegeben hatte.

Die Räumlichkeiten locken alljährlich Tausende Besucher. Derzeit stellt Neo Rauch gemeinsam mit seiner Frau Rosa Loy aus.

Die gestern geehrten Preisträger konnten sich gegen anfangs neun Nominierte durchsetzen. Fünf Städte waren in die engere Wahl gekommen. Alle Nominierten und Sieger würden zeigen, wie es gelinge, die individuellen Potenziale von Städten als Chance zu begreifen, zu entwickeln und identitätsstiftend wirken zu lassen, sagte Martin zur Nedden, Mitglied des Beirats des Kompetenzzentrums Stadtumbau Sachsen-Anhalt, in seiner Laudatio.

Der Stadtumbau-Award wird vom Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum Stadtumbau ausgelobt. Die Auszeichnung soll jährlich zu wechselnden Themen wie Identität, Mobilität, Klima, Wohnen und Infrastruktur vergeben werden.