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Ballett in der Semperoper: Die Kuh wird zum Bühnenstar

13.03.2016, 15:41

Dresden (dpa) - Großer Applaus für den zeitgenössischen Tanz: Der schwedische Choreograf Alexander Ekman hat mit seinem Ballett Cow am Samstag an der Semperoper Dresden Enthusiasmus ausgelöst.

Nach der Uraufführung des 90-minütigen Werkes erhoben sich viele Zuschauer von den Plätzen und wollten die Tänzer gar nicht mehr von der Bühne lassen. Witzig, energiegeladen, aber auch kontemplativ: Die Inszenierung strotzte vor Ideen und entblättere sich manchmal wie ein Wimmelbuch, in dem es überall etwas zu entdecken gibt. Ekman wollte das Stück als Handlungsballett ohne Handlung verstanden wissen. Jeder Betrachter sollte seine eigenen Assoziationen entwickeln.

Im Programmheft empfiehlt Ekman, die Kuh in sich selbst zu entdecken. Damit meint er den Gegenpol zum hektischen Alltag, der auf der Bühne sehr plastisch in Szene gesetzt wird und auch den Herdentrieb des Menschen offenbart. Das Leben mit den Augen einer Kuh zu betrachten, mache einem vielleicht die eigene Beschränktheit bewusst, sagt der Choreograf und wirbt für Entschleunigung: Wir Menschen machen uns so viele Gedanken, so viele Sorgen, wir häufen so viel Bullshit auf unser Dasein. Eine Kuh dagegen IST einfach nur, sie lebt im Moment, sich macht sich keine Sorgen über das Morgen.

Für viel Heiterkeit sorgt ein Video-Einspiel. Es zeigt, wie Ekman und seine Tänzer bei der Einstudierung von Cow bisweilen selbst den aufrechten Gang aufgaben - und die Oper auf Händen und Füßen erkundeten.

Cow an der Semperoper