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Bauhaus-Künstler Neue Pläne zum Bauhaus-Jubiläum 2019

Das Bauhaus in Dessau wird 100. Sachsen-Anhalt will deshalb 2019 ganz groß feiern.

Von Dörthe Hein 22.09.2017, 06:53

Magdeburg (dpa) l Mit seinen originalen Bauhaus-Stätten, dem neuen Museum und zahlreichen Veranstaltungen will Sachsen-Anhalt 2019 international Besucher anziehen. "So viel authentisches Bauhaus gibt es sonst nirgends auf der Welt. Da haben die großen Meister noch Hand angelegt", sagte Staats- und Kulturminister Rainer Robra der Deutschen Presse-Agentur in Magdeburg.
Das Jubiläum 100 Jahre Bauhaus werde nach dem Reformationsjubiläum der nächste große kulturelle Höhepunkt, der weltweit Aufmerksamkeit erregen werde. Sachsen-Anhalt stelle bis 2019 rund 18,3 Millionen Euro zur Verfügung, damit das Bauhaus angemessen präsentiert werde – das gehe aber nicht zulasten der Kulturszene im Land, sondern sei zusätzliches Geld.
Für Sanierungen und Baumaßnahmen stünden neun Millionen Euro zur Verfügung, für Kulturprojekte rund sechs Millionen. Die bislang "etwas angestaubten" Meisterhäuser sollten für das große Publikum hergerichtet werden. "Das Bauhaus soll sich in bester Verfassung präsentieren", sagte Robra. "Wir rechnen mit einer deutlichen Zunahme der Besucherzahl." Konkrete Zahlen wollte er nicht nennen.
Das Jubiläum solle zur Stärkung der Landesidentität und der Identität der Stadt Dessau-Roßlau beitragen, betonte Robra. Es handele sich um ein sehr positiv besetztes Thema. Das durch die enormen Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg traumatisierte Dessau sei noch immer dabei, seine Identität zu finden. Das Jubiläum könne dazu beitragen, dass den Einwohnern der Stadt bewusster werde, welche Schätze sie hätten.
Der Architekt Walter Gropius (1883-1969) hatte das Bauhaus 1919 in Weimar als Hochschule für Gestaltung gegründet. 1925 zog es nach Dessau um, später dann nach Berlin. "Das liberale Klima der Stadt und die industrielle Aufbruchstimmung in der Stadt gaben den Ausschlag für Dessau", sagte Robra. Das Bauhaus wird verbunden mit einer neuen Form des Wohnens, mit klaren Linien, schnörkelloser Funktionalität und hellen Räumen.
Das Bauhaus-Jubiläum solle die Tradition deutlich machen, bei der es nicht nur um die Architektur, sondern auch um Handwerk und Design gegangen sei. Dieser Schwerpunkt spiegele sich auch in der Sammlung wieder, die erstmals in großen Teilen im neuen Bauhaus-Museum gezeigt werden soll. "Die Sammlung ist wohl die bedeutendste Bauhaus-Sammlung der Welt."
Aktuell laufen die Bauarbeiten am künftigen Bauhaus Museum in Dessau. Er hoffe, dass der Bau im Finanzrahmen von 25 Millionen Euro bleibt und auch der Zeitrahmen eingehalten werden kann. "Das ist alles auf gutem Wege", sagte Robra. Jeweils die Hälfte der veranschlagten 25 Millionen Euro tragen Bund und Land. Das Museum soll im Herbst 2019 eröffnet werden.
Schon zuvor werde es im Jahr zahlreiche Veranstaltungen geben, kündigte Robra an. Dazu gehörten Bauhaus-Festspiele mit einem Festspiel Pädagogik im März, einem Festspiel Architektur Anfang Juni und einem Festspiel Bühne Mitte September. Bei einer "Grand Tour der Moderne" sollen sich neben Dessau auch Magdeburg und Halle als Orte der Moderne präsentieren – neben zahlreichen anderen Städten in Deutschland. Geplant sei zudem eine "Triennale der Moderne" zum Thema "Baumaterialien der Moderne" Anfang Oktober 2019 zusammen mit Berlin und Weimar.
Die Erreichbarkeit von Dessau per Bahn muss nach Angaben des Kulturministers zum Bauhaus-Jubiläum allerdings noch verbessert werden. Die Deutsche Bahn habe sich aber auch schon beim Reformationsjubiläum sehr flexibel gezeigt.