Orchester auf Asien-Tournee Beethovens Neunte an Grenze zu Nordkorea
Seoul (dpa). Der Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper Unter den Linden, Daniel Barenboim, will zusammen mit seinem israelisch-arabischen Orchester an der waffenstarrenden Grenze zwischen Süd- und Nordkorea ein Zeichen des Friedens setzen. Im Rahmen einer Konzertreihe in Südkorea wollen der 68-jährige Dirigent und das von ihm mitgegründete West-Eastern Divan Orchestra am nächsten Montag bei einem Freiluftkonzert an der Grenze zum kommunistischen Nordkorea Beethovens 9. Sinfonie aufführen. "Das Konzert ist einer der wichtigsten Gründe, warum ich nach Fernost gekommen bin", sagte Barenboim am Dienstag in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul.
Es gebe eine Reihe von Konflikten in der Welt, darunter der Konflikt zwischen Süd- und Nordkorea, weil es keinen Dialog gebe. Musik selbst könne keinen Frieden bringen und keinen Konflikt lösen. Aber sie könne den Bemühungen um Dialog dienen, meinte der israelisch-argentinische Dirigent. "Ich wäre erfreut, wenn alle Menschen aus Süd- und Nordkorea zusammenkommen könnten."
Das West-Eastern Divan Orchestra ist zum ersten Mal auf Asien-Tournee. Vor Südkorea, wo die jungen Musiker aus Israel, Palästina und verschiedenen arabischen Ländern alle neun Beethoven-Sinfonien spielen, waren sie in China aufgetreten. Die Reise in Südkorea endet mit dem "Friedenskonzert" an der Grenze. Am 21. August spielt das Orchester in der Waldbühne Beethovens Achte und Neunte.