Bären-Jagd Berlinale: Fesselnde Milieustudie aus Afrika im Wettbewerb
Gomis Film beschreibt die Geschichte einer Frau am Rande der Gesellschaft: Félicité (Véro Tshanda Beya Mputo) muss aus Not Freunde und Fremde um Geld bitten. Doch Nächstenliebe scheint nur ein Wort zu sein.

Berlin (dpa) - Der überwiegend in Paris lebende senegalesische Regisseur Alain Gomis ist mit seinem in Kinshasa, der Hauptstadt des Kongo, spielenden Spielfilm "Félicité" auf Bären-Jagd.
Die mit deutscher und französischer finanzieller Beteiligung realisierte Milieustudie erzählt die fesselnde Geschichte einer Frau am Rande der Gesellschaft: Félicité (Véro Tshanda Beya Mputo) muss aus Not Freunde und Fremde um Geld bitten. Dabei wird klar, dass Nächstenliebe für viele nichts ist als eine hohle Phrase. Doch die Barsängerin gibt nicht auf.
Regisseur Alain Gomis (45) konnte vor fünf Jahren auf der Berlinale einen großen Kritikererfolg mit "Aujourd'hui" verbuchen. Anlässlich der mit viel Beifall bedachten Berlinale-Präsentation seines neuen Films sagte er am Samstag in Berlin: "Mir geht es darum, zu zeigen, dass Menschen in jeder Lebenslage um ihre Würde kämpfen können - und wie gut das ist. In diesem Sinne ist dies für mich ein optimistischer, lebensbejahender Film." Und er ergänzte: "Optimismus brauchen wir in unserer Welt dringend."