Berlinale-Wettbewerb schließt mit iranischem Spielfilm
Berlin (dpa) – Zum Abschluss des Wettbewerbs der 66. Berlinale ist am Freitag der iranische Spielfilm A Dragon Arrives! von Mani Haghighi ins Bären-Rennen gegangen. Damit markiert einer der eigenwilligsten Filme der diesjährigen Konkurrenz das Finale.
Erzählt wird in absurden Szenen von einem Kommissar auf einer Gefängnisinsel im Iran Mitte der 1960er Jahre. Er gerät in die Schusslinie des Geheimdienstes. Der Film bebildert das mit schrillen Szenen, die zu einer Art märchenhaftem Western im Hippie-Look verschmelzen.
Zur Vorstellung seiner visuell überbordenden Ballade vom Irrsinn eines Lebens in ständiger Unsicherheit, sagte der Regisseur in Berlin: Ich wollte soviel Paranoia wie möglich zeigen. Es handelt sich nun mal auch um ein politisches Drama. Wir haben den Film ja im Iran gemacht. Und der Iran vor und nach 1979, dem Jahr, in dem der Schah gestürzt wurde, hat immer diese Paranoia erlebt. Parallelen zur Gegenwart im Iran möchte er jedoch nicht ziehen: Da wäre zu viel hinein interpretiert.
Mani Haghighi ist zum dritten Mal auf der Berlinale: In der Festivalsektion Forum des Jungen Films lief 2006 Men at Work und 2012 Modest Reception. Erstmals zeigt er einen Film im Wettbewerb. Berlinale-Besucher geben A Dragon Arrives! im Bären-Rennen allerdings nur Außenseiterchancen. Die Jury unter Vorsitz von Hollywood-Star Meryl Streep verkündet ihre Entscheidungen für den Goldenen und die Silbernen Bären am Samstagabend.