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Nach der Insolvenz Berliner Admiralspalast kämpft ums Überleben

30.08.2010, 07:53

Berlin ( dpa ). Die Zukunft des Admiralspalasts steht auf dem Spiel. Nachdem das Traditionstheater die Insolvenz angemeldet hat, will der Geschäftsführer der Produktions GmbH, Falk Walter, heute erklären, wie es mit der Bühne an der Friedrichstraße weitergehen könnte. Dann werde Walter Stellung nehmen, " weshalb er sich gezwungen sah, diesen für die Sicherung des Geschäftsbetriebes unausweichlichen Weg zu gehen ", hieß es in einer Mitteilung.

Immer wieder war in den vergangenen Monaten über Streit zwischen den Gesellschaftern und die drohende Insolvenz spekuliert worden. Der Admiralspalast war in den 20 er Jahren ein Amüsiertempel, zu DDR-Zeiten saß dort das Metropol-Theater.

Seit der Wiedereröffnung 2006 mit Brechts " Dreigroschenoper " mit Klaus Maria Brandauer zählt die Bühne zu den bekanntesten Adressen für Konzerte, Kabarett und Lesungen in Berlin. Walter gehört auch noch die Arena in Treptow mit Konzerthallen und einem Badeschiff. Auch im Admiralspalast hatte Walter ein Bad angekündigt, jedoch bisher nicht realisiert.

Der 1910 eröffnete Admiralspalast galt einst als eine der größten Vergnügungsstätten Berlins. Zunächst beherbergte das Haus Kegelbahnen, ein Café und ein Kino. Auch gab es einen Bäderbetrieb und eine Eislaufbahn.

In den zwanziger Jahren wurde der Palast zum Revuetheater umgebaut. In der NS-Zeit wurden vor allem Operetten gespielt. Johannes Heesters trat hier als Danilo in der " Lustigen Witwe " auf. 1944 wurde das Theater geschlossen.

Nach dem Krieg zog die Staatsoper Unter den Linden ein. Auch die Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED fand im Admiralpalast statt. 1955 wurde das Haus in Metropol-Theater umbenannt.