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Bücher Überall wird gelesen

3600 Schriftsteller, Verleger, Musiker und Schauspieler beleben eine ganze Stadt mit Büchern und Gesprächen.

Von Grit Warnat 03.03.2020, 00:01

Leipzig l Mit dem Lesefestival „Leipzig liest“ wird das Buch nicht nur in den Hallen auf dem Messegelände, sondern in der ganzen Stadt gefeiert. An rund 550 Orten lädt das Festival ein zu persönlichen Begegnungen und dem Austausch mit Lieblingsautoren. Die Organisatoren werben gern mit dem größten Lesefestival Europas. Was wird in diesem Jahr geboten? Ein Überblick.

  • Abertausende Lesehungige und Literaturbegeisterte zieht es nicht nur zu den Bühnen auf dem Messegelände, sondern auch in die Innenstadt, in die dortigen Szenekneipen, in Bibliotheken und Museen, in Cafés und Buchhandlungen. Wie in den Jahren zuvor schon stehen auch wieder außergewöhnliche Orte auf dem Programm wie die Galopprennbahn, der Zoo, eine Kanzlei, der Botanische Garten und Bankhäuser. Die Veranstalter suchen nach perfekten Kulissen für Buchinhalte. So öffnet das DHL Hub Leipzig erstmals seine Tore für die Lesung von Niklas Maak aus seinem Roman „Technophoria“ über Digitalisierung und Globalisierung. Anja Rützel stellt ihr Buch „Schlafende Hunde. Berühmte Menschen und ihre Haustiere – zehn Liebesgeschichten“ in einer Kleintierpraxis vor.
  • 3600 Mitwirkende sind geladen, vor allem Autoren und Verleger. Zu den Schriftstellern aus dem deutschsprachigen Raum gehören Lutz Seiler, Marion Poschmann, Clemens Meyer, Klaus Modick, Lukas Bärfuss, Ingrid Noll, Sabine Ebert, Daniela Krien, Bov Bjerg und Sebastian Fitzek. Zudem sind zahlreiche Schriftsteller aus aller Welt zu Gast wie der Engländer Jonathan Coe, der Israeli Nir Baram, der Rumäne Mircea Cărtărescu und László Földényi. Der ungarische Essayist, Kunsttheoretiker, Literaturkritiker und Übersetzer Földényi wird mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung ausgezeichnet.
  • Auch Politiker, Musiker und Sportler stellen auf der Messe ihre Bücher vor oder nehmen an Diskussionsrunden teil. Mit dabei sind unter anderem Peter Maffay, Matthias Platzeck, Sigmar Gabriel, Jutta Ditfurth, Katja Riemann, Gustav-Adolf „Täve“ Schur und Aljona Savchenko (die Journalistin Alexandra Ilina hat den Lebensweg der Olympiasiegerin im Eiskunstlauf nachgezeichnet).
  • Zum ersten Mal stellen alle Länder Südosteuropas ihre Literatur und ihre Autoren gemeinsam vor. Laut Veranstalter wollen sie unter dem Motto „Common Ground“ ein „authentischeres Bild vom Balkan vermitteln – jenseits von Katastrophen, Klischees und Vorurteilen“. Die Palette reicht von zeitgenössischer Literatur (Angel Igov, Elvira Mujčić) über Klassiker (Ivo Andrić, Danilo Kiš) bis hin zu Comics, Lyrik und Erzählbänden.
  • Die Messehalle 3 ist „Hörplatz“ für die akustische Vielfalt der Hörbuch- und Hörspielszene. Jedes Jahr beteiligen sich knapp 100 Aussteller und sämtliche ARD-Hörfunkanstalten.
  • Der insgesamt mit 60.000 Euro dotierte Preis der Leipziger Buchmesse ehrt herausragende deutschsprachige Neuerscheinungen und Übersetzungen in den Kategorien Belletristik, Sachbuch/Essayistik und Übersetzung.
  • Nominiert im Bereich Belletristik sind: Verena Güntner mit ihrem Buch „Power“, Maren Kames („Luna Luna“), Leif Randt („Allegro Pastell“), Ingo Schulze („Die rechtschaffenen Mörder“) und Lutz Seiler („Stern 111“). Die Gewinner werden am 12. März auf der Messe bekanntgegeben.
  • Ein Programmschwerpunkt lautet „The Years of Change 1989-1991. Mittel-, Ost- und Südosteuropa 30 Jahre danach”, wozu die Bundeszentrale für politische Bildung einlädt. Vier Programme zur internationalen und nationalen Demokratieförderung sind geplant. In diesem Jahr liegt der Fokus auf dem Baltikum, Rumänien und Bulgarien. Unter anderem bringen Schriftsteller ihre Sicht auf die Entwicklung seit 1989 ein.
  • Beim „Marktplatz Druckgrafik“ präsentieren sich Galerien, Druckwerkstätten und Künstler mit ihren druckgrafischen Werken und buchkünstlerischen Editionen in dem eigens dafür geschaffenen Bereich in der Halle 3. In der Halle 2 wird traditionell auf das Kinder- und Jugendbuch gesetzt.