Eine Streitschrift: "Israel ist an allem schuld"
Köln - Die Solidarität mit Israel ist in Deutschland quasi Staatsräson. Doch die offizielle Politik spiegelt nicht unbedingt die überwiegende Meinung im Volk wider. Die ist nämlich israelkritisch, bisweilen sogar regelrecht antisemitisch.
In ihrem Buch "Israel ist an allem schuld. Warum der Judenstaat so gehasst wird" gehen Georg M. Hafner und Esther Schapira diesen beunruhigenden Tendenzen nach. Dabei ist der Hass auf Israel keineswegs nur ein Monopol der Rechten, vielmehr haben nach Meinung der Autoren auch die Linken ein "krankes Verhältnis" zum Judenstaat.
Eine nicht unerhebliche Rolle beim Schüren von Ressentiments spielten dabei Medien und Eliten. Hafner und Schapira interessieren vor allem die tieferen Ursachen dieses offenen oder versteckten Antisemitismus. Ihr Buch versteht sich dabei nicht als ausgewogene Analyse, sondern als politische Streitschrift. Es ist auch von persönlicher Betroffenheit getragen, denn die Fernsehjournalistin Esther Schapira hat selbst jüdische Wurzeln.
- Georg M. Hafner, Esther Schapira: Israel ist an allem Schuld. Warum der Judenstaat so gehasst wird, Eichborn Verlag, Köln, 320 Seiten, 19,99 Euro, ISBN 978-3-8479-0589-9.