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Vargas Llosa: Literatur kann die Welt verändern

02.12.2013, 09:59

Guadalajara - Die Literatur kann nach Auffassung des peruanischen Autors Mario Vargas Llosa wichtige Veränderungen anstoßen.

"Schreiben bietet eine Möglichkeit, die Welt zu ändern, zu verbessern - ja - sogar zu erobern", sagte der Literaturnobelpreisträger Vargas Llosa am Sonntag bei der Eröffnung des literarischen Salons auf der Internationalen Buchmesse in Guadalajara. "Die Literatur hilft dem Mensch nicht nur, seine Enttäuschungen zu vergessen, sondern auch Dinge zu tun, die ohne die Fiktion nicht möglich wären", sagte er.

Der israelische Schriftsteller David Grossmann sagte im Gespräch mit dem peruanischen Autor: "Schreiben ist meine Art, mich dem Leben zu stellen. Du näherst dich den relevanten Dingen, die dich selbst, deine Kultur und dein Land definieren."

Das Branchentreffen in Mexiko gilt als die wichtigste Buchmesse im spanischsprachigen Raum. Mehr als 1900 Verlage aus 44 Ländern stellen bis zum 8. Dezember ihre Neuerscheinungen in Guadalajara aus. Es werden über 700 000 Besucher erwartet.

Gastland ist in diesem Jahr Israel. Auf der Messe werde "der Reichtum und die Lebendigkeit der zeitgenössischen israelischen Literatur" gezeigt, kündigte Israels Botschaft in Mexiko an. Am israelischen Stand werden Faksimiles der Schriftrollen vom Toten Meer und Manuskripte von Albert Einstein ausgestellt. Das israelische Volk sei das Fundament der westlichen Kultur und der jüdisch-christlichen Wertegemeinschaft, sagte bei der Eröffnung der Präsident des Organisationskomitees der Messe, Raúl Padilla López.

Zum Auftakt der Messe wurde dem französischen Lyriker Yves Bonnefoy der mit 150 000 US-Dollar (110 000 Euro) dotierte FIL-Preis für Literatur in romanischer Sprache verliehen. Der 90-Jährige bedauerte, dass immer weniger Lyrik gelesen werde. "Es ist schade, weil die Hälfte eines Gedichts vom Leser geschrieben wird", sagte Bonnefoy bei der Preisverleihung. "Ohne den Leser gibt es keine Poesie, denn er ist es, der einem Gedicht einen Sinn verleiht, nicht der Autor."