Comeback von Jo Brauner für den HSV
Dem Hamburger SV ist kurz vor dem Bundesligastart eine überraschende Neuverpflichtung gelungen: Der Verein reaktivierte Mr. Tagesschau Jo Brauner aus dem Ruhestand. Der 78-Jährige liest mit seiner markanten sonoren Stimme eine HSV-Schau auf YouTube.
Hamburg (dpa) - Der ehemalige Tagesschau-Chefsprecher Jo Brauner (78) hat sich für seinen Herzensverein Hamburger SV zu einem launigen Comeback überreden lassen. Am Donnerstag veröffentlichte der Bundesligist eine fünfminütige HSV-Schau auf YouTube mit Brauner als Nachrichtensprecher.
Eigentlich wollte ich erst nicht, aber dann dachte ich mir: Was soll's, ich bin in Rente und kann nicht mehr gegen irgendwelche Vorschriften der ARD verstoßen, erläuterte Brauner am Donnerstag der dpa. Und es hat unheimlich Spaß gemacht.
Er persönlich findet die Vorschau auf den Liga-Start gegen Ingolstadt am Samstag (Volkspark/15.30 Uhr) ziemlich schräg. Er habe schon ein paar Anrufe und E-Mails von Leuten bekommen, die ihn auf YouTube entdeckt hätten. Falls Vorstand und Fans mit ihm zufrieden sind, bin ich offen dafür, das vor jedem Heimspiel zu machen. Brauner war 17 Jahre Stadionsprecher des HSV und ist seit mehr als 30 Jahren Vereinsmitglied. In den letzten Jahren war der HSV ja nicht so toll. Ich will gern aktiv helfen, dass es wieder besser wird.
In der Pilot-Ausgabe der HSV-Schau verkündet er mit seiner markanten sonoren Stimme zum Beispiel, dass das pinke Auswärtstrikot ab November auch in der Damen-Version erhältlich sei. Oh, bei der Nachricht wird sich meine Frau freuen. Und er spöttelt über HSV-Pressestellenmitarbeiter Tobias Hauke, der nicht nur mit der Hockey-Bronzemedaille im Gepäck von den Olympischen Spielen in Rio zurückgekehrt sei, sondern auch mit Gold in der Disziplin Selfie. Dazu werden etliche Fotos eingeblendet, wie Hauke als stolzer Fan neben Tennisgrößen wie Ana Ivanovic, Novak Djokovic, Caroline Wozniacki, Boris Becker, Rafael Nadal, Angelique Kerber posiert.
Brauner besucht, wann immer er in Hamburg ist, mit Freunden die Heimspiele des HSV. In dieser Saison werden wir vielleicht nicht deutscher Meister und schaffen es vielleicht auch nicht in die Champions League, aber ein Platz im oberen Drittel ist drin, glaubt er. Selbst war er nie aktiv Fußballer, aber ich war Leichtathlet zu meinen Studentenzeiten in der 50ern, und ich bin etwas geschwommen.