Im Gespräch mit Nik P. über seinen größten Erfolg, sein neues Album und weitere Vorhaben "Der Stern war ein Glücksfall für mich"
Nik P. hat mit "Ein Stern, der deinen Namen trägt" das Lied seines Lebens geschrieben. Grit Warnat hat mit dem österreichischen Sänger über diesen erfolgreichen Song, das neue Album und das Bühnenjubiläum gesprochen.
Volksstimme: Das neue Album "Come On Let\'s Dance" kam im Juli auf den Markt, es ist ein Remix-Album mit Hits aus 15 Jahren. Warum haben Sie diesen musikalischen Rückblick nicht zu Ihrem 30-jährigen Bühnenjubiläum im vergangenen Jahr geplant?
Nik P.: Weil es in diesem Jahr 15 Jahre Nik P. gibt, also auch ein Jubiläum. Ich habe mir mit 35 Jahren diesen Künstlernamen zugelegt und 1997 das erste Album unter diesem Namen veröffentlicht.
Volksstimme: "Come On Let\'s Dance" ist ein erfolgreicher Song von Ihnen und Namensgeber für das Album. Warum haben Sie sich für einen englischen Titel entschieden? Sie singen doch immer deutsch.
Nik P.: Ich denke, dieser Satz ist so international, dass jeder weiß, es geht ums Tanzen, um Spaß an der Bewegung, ums Lustigsein. "Come On Let\'s Dance" war ein Riesen-Hit von mir, der sehr gern in Diskotheken gespielt wird. Er steht auch für die neuen Versionen auf dem Album, die alle in diesem Dancefloor-Beat produziert worden sind. Wir haben in den vergangenen 15 Jahren immer von den großen Hits Remixe gemacht, die nur für DJs bestimmt waren, weil sie die für ihre Diskotheken und Tanzlokale wollten. Sie brauchten mehr Beat, mehr Pep, mehr Power. Das haben wir geliefert. Jetzt wollten wir, dass diese Liedversionen auch unsere Fans haben können.
"Solch einen Traum hat wohl jeder, der Musik macht."
Volksstimme: Auf dem Album ist natürlich auch der Titel "Ein Stern, der deinen Namen trägt" zu hören, der Ihnen unglaublich viel Erfolg brachte. Wie hat der Song Ihr Leben verändert?
Nik P.: Ich stand schon 20 Jahre auf der Bühne, habe 20 Jahre von solch einem Erfolg geträumt. Solchen Traum hat wohl jeder, der Musik macht, produziert und auf der Bühne steht. Als der Song in den Charts stand, haben sich für mich viele Türen geöffnet, vor allem in Deutschland, wo ich vorher fast völlig unbekannt war. Man hatte gefragt, wer da oben auf der Bühne neben DJ Ötzi steht und dieses Lied singt. Ich hatte den "Stern" ja schon viele Jahre zuvor geschrieben.
Volksstimme: Und als die große Euphorie vorbei war?
Nik P.: Ich habe es geschafft, mich loszulösen von dem Song, auch von DJ Ötzi. Er hat einen anderen Stil als ich, und ich wollte meine Musik machen. Darum bin ich froh, dass es mir geglückt ist, mich mit meinem Musikstil durchzusetzen, mit meiner Band auf der Bühne zu stehen und akzeptiert zu werden.
Volksstimme: Ist solch ein Song mit diesem Erfolg wiederholbar?
Nik P.: Ich glaube nicht, auch, weil so etwas nicht planbar ist. "Ein Stern" war ein Ausnahmesong, er hat die Charts in Deutschland und Österreich dominiert. Wir haben 2008 den "Echo" für den Hit des Jahres international 2007 bekommen. Ich war als Schlagerinterpret nominiert neben Justin Timberlake und Rehanna. Das war für mich der unglaublichste Preis, den ich je erhalten habe. "Ein Stern" war ein Glücksfall für mich, ich denke auch für den Schlager, weil der Schlager wieder belebt wurde.
Volksstimme: Im vergangenen Jahr haben Sie ihr 30-jähriges Bühnenjubiläum gefeiert. Können Sie sich noch an Ihren ersten Auftritt erinnern?
Nik P.: Ganz deutlich sogar. Meinen ersten Auftritt hatte ich zusammen mit meinem Cousin bei einer Hochzeitsgesellschaft. Die Hochzeitsgäste waren so begeistert, dass wir uns anschließend entschieden haben, eine Band zu gründen. Da war ich 19. Seitdem waren wir unterwegs.
"Meine Lieder singe ich immer auf Deutsch."
Volksstimme: Was haben Sie gespielt? Auch schon Schlager?
Nik P.: Alles. Wir waren eine Coverband, haben alles gesungen von AC/DC, Van Halen, den Rolling Stones bis hin zu Peter Alexander, Karel Gott, G. G. Anderson. Es ging quer durch den Gemüsegarten. Meine Lieder singe immer auf Deutsch, das ist meine Muttersprache, mit der ich lebe, mich wohlfühle und mit der ich mich am besten ausdrücken kann.
Volksstimme: Widerspiegeln Ihre Lieder Ihr Leben?
"Ich bin kein Schauspieler. Ich lebe meine Songs."
Nik P.: Ja sehr sogar. Zahlreiche Lieder sind autobiografisch, sie erzählen Geschichten aus meinem Leben, wie "Der Junge mit der Luftgitarre". Der junge Mann, der damals die Beatles im Fernsehen sah und davon geträumt hat, so zu sein wie die. Einmal auf die Bühne zu gehen, Musik zu machen und in die Gesichter begeisterter Fans zu sehen. Mit kindlicher Naivität habe ich jedem, der mich fragte, was ich einmal werden möchte, gesagt: Ich werde Musiker, ich gehe auf die Bühne. Ich war überzeugt davon. Jetzt bin ich 50, habe bewegte Zeiten erlebt. Ich kann über so viele Dinge schreiben, weil das Leben mir die Themen liefert. Und ich merke immer wieder, das erlebe nicht nur ich, das erleben auch andere. Wir fühlen doch alle irgendwie das Gleiche. Ich glaube, dass diese Ehrlichkeit, diese Authentizität ein bisschen meinen Erfolg ausmachen. Ich bin kein Schauspieler. Ich lebe meine Songs.
Volksstimme: Sie haben im Juli geheiratet. Gehört ein Song allein Ihrer Frau?
Nik P.: Ja. "Mein Herz" auf dem Album "Der Junge mit der Luftgitarre" habe ich für meine Frau geschrieben. Er ist auch ihr gewidmet. Aber viele haben das nicht gewusst - bis zu unserer Hochzeit.
Volksstimme: Mit Ihrem aktuellen Album schauen Sie zurück auf Ihr Leben, auf Ihre Hits. Wann wird es wieder etwas Neues von Nik P. geben?
Nik P.: Am 17. November bei der Carmen-Nebel-Show. Da werde ich mein neues Studioalbum vorstellen. Derzeit feile ich noch daran.
Nik P. geht auf "Sonne, Mond Sterne"-Tour und gibt am 8. November ein Konzert in der Stadthalle Magdeburg. Karten gibt es in den Volksstimme-Service-Stellen und unter der biber-ticket-Hotline 01805/121310(0,14 Euro/Min. aus dt. Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 Euro/Min.)