Der Stuhl des Bauhaus-Chefs wackelt
Dessau-Roßlau l Der Direktor der Stiftung Bauhaus Dessau, Philipp Oswalt, muss womöglich nach nur einer Amtsperiode seinen Stuhl räumen. Wie das Kultusministerium gegenüber der Volksstimme bestätigte, hat sich der Stiftungsrat in einer schriftlichen Abstimmung für eine Neuausschreibung der Stelle ausgesprochen. Seine Vorgänger hatten ohne erneute Bewerbung länger bleiben dürfen.
Die Amtszeit von Architekt Oswalt läuft im Februar 2014 aus. Im Sommer hatte der Stiftungsrat einstimmig beschlossen, dass über eine Neuausschreibung schriftlich abgestimmt werden soll. Diese jetzt erfolgte Abstimmung sei "mit klarer Mehrheit" ausgegangen, heißt es aus dem Kultusministerium.
Einsatz für nur eine Amtszeit ist ungewöhnlich
Bisher war noch kein Bauhaus-Direktor für nur eine Amtszeit eingesetzt. Oswalts Vorgänger hatte die Position zehn Jahre lang inne, sein Vertrag wurde nach einer Evaluation verlängert. Der Chef davor war sogar zwölf Jahre lang im Amt und musste sich lediglich nach Gründung der Stiftung im Jahr 1994 neu bewerben.
Zu den genauen Gründen dafür, dass eine Neuausschreibung der Direktorenstelle überhaupt zur Debatte gestellt wurde, sagte das Ministerium am Freitag nichts. Es verwies lediglich darauf, dass sich Oswalt wieder bewerben könne. Bei der nächsten Sitzung des Stiftungsrates Ende November wird die Ausschreibung formell beschlossen, dann soll auch schon der Text abgenickt werden. Oswalt selbst wollte sich zu dem Thema nicht äußern.