Ausstellung in Oberhausen "Die Geste": Handzeichen in der Kunst
Ohne Gesten geht es nicht. Auch in der Kunst ist die Haltung der Hände ein wichtiges Thema. Einen Überblick bietet eine Schau in Oberhausen. Die Ludwiggalerie feiert damit auch ihr 20-jähriges Bestehen.

Oberhausen (dpa) - Victory-Zeichen und Mittelfinger, Daumen hoch oder Arbeiterfaust: Mit Gesten in der Kunst befasst sich von diesem Sonntag an eine große Ausstellung in der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen.
Zum 20-jährigen Bestehen zeigt die Galerie mehr als 150 Werke von knapp 90 Künstlern von der Antike bis in die Gegenwart, etwa von Albrecht Dürer, Pablo Picasso oder Gerhard Richter. Zum Jubiläum gibt es am Sonntag ein großes Fest bei freiem Eintritt. Geplant ist auch der Auftritt eines Pantomimekünstlers.
Die meisten Arbeiten stammen aus der Sammlung Peter und Irene Ludwig, hinzu kommen Leihgaben. Nachgespürt werde der nonverbalen Kommunikation, teilte das Museum mit. Die Ausstellung unter dem Titel "Die Geste. Kunst zwischen Jubel, Dank und Nachdenklichkeit" endet am 13. Januar 2019.
"Ganz im Sinne des Sammlerehepaares treten Werke aus unterschiedlichen Zeiten und Weltregionen in einen Dialog", hieß es. "Die Frage, was die Dinge im Inneren vereint oder auch trennt, ist für die Ludwigs immer eine zentrale gewesen", erklärte die stellvertretende Museumsleiterin Caroline Tillmann-Schumacher.
Gezeigt wird auch ein Schlüsselwerk für die Geste als Bedeutungsträger: Die Skulptur "Jahrhundertschritt" (1984/85) des Malers und Bildhauers Wolfgang Mattheuer (1927-2004), die die politische Zerrissenheit des 20. Jahrhunderts zum Ausdruck bringt. Die Bronze-Plastik ist rund drei Tonnen schwer und fast drei Meter lang. Für die Ausstellung wurde sie aus dem Aachener Ludwig Forum für Internationale Kunst nach Oberhausen transportiert.
Zur Werk- und Wirkungsgeschichte von Mattheuers Plastik "Jahrhundertschritt"

