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Die Kleinen und die Bösen: Herbst als Bewährungshelfer

Stromberg wächst jetzt als Bewährungshelfer über sich hinaus. Im vergangenen Jahr war Christoph Maria Herbst noch als Büro-Ekel auf der Leinwand zu sehen. In seiner neuen Kino-Rolle müht sich der Schauspieler um kriminelle Klienten.

Von Michael Kieffer, dpa 30.08.2015, 13:36

Berlin (dpa) - Viele kennen Christoph Maria Herbst in seiner Paraderolle als Abteilungsleiter bei der fiktiven Capitol-Versicherung. Mit Stromberg brachte er vor eineinhalb Jahren den alltäglichen Bürowahnsinn auf die Kinoleinwand. Jetzt wechselt Christoph Maria Herbst den Schreibtisch.

Im neuen Kinofilm Die Kleinen und die Bösen schlägt sich der 49 Jahre alte Schauspieler als Bewährungshelfer durch. Während Bernd Stromberg als Büro-Ekel gilt, dürfte Bewährungshelfer Benno Meurer die Sympathien auf seiner Seite haben.

Er müht sich nicht nur um den jugendlichen Kleinkriminellen Ivic, sondern auch um Hotte Mazocha (Peter Kurth), einen notorischen Einbrecher und Dieb, der - gerade aus dem Gefängnis gekommen - schon wieder ein Ding nach dem anderen dreht. Hotte soll sich nun um seine zwei Kinder im Teenager-Alter kümmern, was für Dennis, seinen bald 16-jährigen Sohn, rasch tödlich endet: Er wird bei einer Verfolgungsjagd mit seinem Vater von einem Zug erfasst.

Obwohl Benno in seiner Laufbahn als Bewährungshelfer schon einiges an Idealismus eingebüßt hat, fühlt er sich nun in der Verantwortung für Hottes Tochter Jenny. Benno will dem Gauner die Verantwortung für das Mädchen entziehen und Hotte zurück in den Knast bringen. Der sonst eher bieder wirkende Benno geht dafür an den Rand der Illegalität.

An einigen Stellen erinnert der Witz von Die Kleinen und die Bösen an den derben Bürohumor bei Stromberg (wenn etwa Bennos Kollege zu ihm sagt: Deine Freundin hat den geilsten Arsch der Welt - Dich). Auf die Frage, wie viel Stromberg in Benno steckt, antwortete Christoph Maria Herbst jedoch: Sie haben beide einen Schreibtisch. Das war's.

Anders als Stromberg ist Die Kleinen und die Bösen auch keine reine Comedy. Zudem wird Hotte nicht als Fiesling charakterisiert, er bemüht sich nach dem Tod seines Sohns Dennis mehr und mehr um Tochter Jenny, wobei er auf sympathische Weise ungelenk wirkt (Ich hab' selber gekocht, war extra beim Pferdemetzger).

Hotte wird aber richtig sauer, als er nach einem gemeinsamen Coup mit dem Kleinkriminellen Ivic von eben diesem ausgetrickst wird. Über Umwege gerät schließlich Benno ins Visier von Hotte und einer weiteren Gruppe von Gaunern. Ihnen geht es darum, einen Haufen Geld zurückzubekommen.

Benno wächst über sich hinaus - auch gegenüber seiner Freundin Tanja, die sich sehnlichst ein Kind wünscht, der er aber seine Impotenz verschweigt. Christoph Maria Herbst drückt es so aus: Benno sei erst einmal ein ganz normaler Bewährungshelfer, aber dann entwickele er mehr Empathie für seine Klienten als normal, mehr kriminelle Energie als erlaubt, mehr Abneigung gegen seine Freundin als zuträglich. Stoff für einen charmanten Film, der gut Fahrt aufnimmt.

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