5,4 Millionen Euro teurer Neubau am Kleist-Museum wird voraussichtlich erst im Frühjahr 2013 fertiggestellt Direktor: Bauverzögerung reißt keine Lücke
Frankfurt/Oder (dpa) l Der 5,4 Millionen Euro teure Neubau am Kleist-Museum in Frankfurt (Oder) verzögert sich zwar - die Besucher müssen aber nicht auf Ausstellungen verzichten. Das kündigte Direktor Wolfgang de Bruyn in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa an. "Wir bauen bei laufendem Betrieb."
Ursprünglich sollte die neue Dauerausstellung über Leben und Werk Heinrich von Kleists (1777-1811) in dessen Geburtsstadt im ersten Quartal 2013 in dem Bau eröffnet werden. "Diskutiert wird noch, wann die neue Dauerausstellung präsentiert wird." Wegen der Bauverzögerung sei damit vermutlich erst ab Oktober nächsten Jahres zu rechnen. "Es klafft eine Lücke. Wir müssen aber ja flexibel reagieren", sagte de Bruyn. Daher könnten die Museumsbesucher bis zur Eröffnung mit einer weiteren Ausstellung rechnen - wie geplant solle die Schau über Kleist und die Schweiz im November 2012 beendet werden. Was die Gäste bis zum Beginn der Dauerausstellung erwartet, sei bisher allerdings noch offen.
Als einen Grund für die Bauverzögerungen gab der Direktor Funde bei archäologischen Untersuchungen an. "Im August, September feiern wir Richtfest", kündigte de Bruyn an. Der Neubau direkt am bestehenden Museum solle dann im Mai oder Juni 2013 bezogen werden. Die Summe von 5,4 Millionen Euro werde nicht überschritten.
Der symbolische erste Spatenstich war zu Beginn des Kleist-Jahres 2011 anlässlich des 200. Todestages des Dichters gesetzt worden. Der Neubau, der mit dem bestehenden Haus verbunden wird, soll bessere Bedingungen für die Exponate bieten. Geplant ist zum Beispiel ein klimatisierter und gegen Hochwasser geschützter Spezialraum für das Archiv. Das Haus verfügt den Angaben zufolge mit seinen mehr als 34000 Bestandseinheiten über "die derzeit umfangreichste Dokumentation zu Kleist und seinem literaturgeschichtlichen Umfeld".