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Bremer Kunsthalle Druckgrafik aus der Zeit des Sonnenkönigs

70 Arbeiten von 25 Kupferstechern in der Ausstellung "Im Zeichen der Lilie". Ludwig XIV. (1638-1715) hat es verstanden, mit Hilfe von Kupferplatte und Druckerpresse sein Image zu pflegen.

31.01.2017, 14:44
Blick in die Ausstellung «Im Zeichen der Lilie. Foto: Ingo Wagner
Blick in die Ausstellung «Im Zeichen der Lilie. Foto: Ingo Wagner dpa

Bremen (dpa) - Er trug monströse Perücken, baute den Palast von Versailles, entmachtete den Adel und vertrieb die Hugenotten. Ludwig XIV. (1638-1715) war der Inbegriff des absolutistischen Herrschers.

Die Kunsthalle Bremen zeigt ab Mittwoch, wie der französische Monarch sein Image als Sonnenkönig, Staatsmann, Feldherr und Mäzen mit Hilfe von Kupferplatte und Druckerpresse pflegte. Die Ausstellung "Im Zeichen der Lilie" zeigt 70 Arbeiten von 25 Kupferstechern.

"Ludwig XIV. setzt Kunst als Propagandamittel ein", sagte die Kuratorin Christien Melzer am Dienstag. "Er hat ganz bewusst gesteuert, wie er sich selbst inszeniert." Die Druckgrafik sei dafür das ideale Massenmedium gewesen.

Die in Bremen gezeigten Blätter und Bücher stammen aus dem Fundus der Kunsthalle und werden erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Die Motive reichen von Porträts des Herrschers und seiner Höflinge über Schlacht-, Bibel- und Olympszenen bis hin zu Allegorien auf die Tugenden und Palastansichten.

Die Stiche ließ Ludwig XIV. zu prachtvollen Büchern binden, sie dienten als Staatsgeschenke. Außerdem wurden die Blätter einzeln verkauft. "Dadurch wurde eine richtige Bilderflut ausgelöst", sagte Melzer. Neben den Barockwerken sind in der Kunsthalle drei Arbeiten des Offenbacher Kupferstechers Anton Würth zu sehen.

Die Ausstellung läuft bis zum 28. Mai.

Kunsthalle Bremen