Leipziger Buchmesse wird mit Preis-Verleihung feierlich eröffnet / Mehr als 2000 Aussteller präsentieren sich Ehrung für zwei Historiker und 2600 Veranstaltungen
Leipzig (epd) l Mit der Verleihung des "Leipziger Buchpreises zur Europäischen Verständigung" an die Historiker Ian Kershaw und Timothy Snyder wird heute um 19 Uhr die Leipziger Buchmesse feierlich eröffnet.
Bis zum Sonntag werden auf rund 69000 Quadratmetern etwa 2070 Aussteller ihre neuesten Werke vorstellen. Der Schwerpunkt liegt in diesem Jahr auf Literatur aus Polen, der Ukraine und Belarus.
Kershaws Studie "Das Ende. Kampf bis in den Untergang. NS-Deutschland 1944/45" besticht nach Auffassung der durch seine "umfassende Darstellung, tiefgreifende Analyse und anschauliche Schilderung". Snyder verbinde in seinem Buch "Bloodlands. Europa zwischen Hitler und Stalin" genau recherchierte Daten mit der Erinnerung an individuelles Leid. Der Preis ist mit insgesamt 15000 Euro dotiert.
Heute wird zudem der mit insgesamt 45000 Euro dotierte "Preis der Leipziger Buchmesse" in drei Kategorien vergeben. Als Publikumsfavorit im Bereich Belletristik wurde in den vergangenen Wochen Wolfgang Herrndorfs Thriller "Sand" gekürt. Nominiert wurden in der Kategorie Belletristik außerdem Anna Katharina Hahn, Thomas von Steinaecker, Sherko Fatah und Jens Sparschuh. Parallel zur Messe lädt das Festival "Leipzig liest" zu etwa 2600 Veranstaltungen an rund 350 Orten ein.
Zu den eingeladenen Literaten von "Leipzig liest" gehören die israelische Schriftstellerin Zeruya Shalev ("Liebesleben") und der im Exil lebende chinesische Autor Liao Yiwu ("Fräulein Hallo und der Bauernkaiser: Chinas Gesellschaft von unten"). Auch viele deutsche Autoren wie Martin Walser, Erich Loest oder Uwe Tellkamp werden erwartet.