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Angeblich nichts gewusst "Ein deutsches Leben": Goebbels-Sekretärin über ihr Leben

Als Sekretärin im Propagandaministerium war Brunhilde Pomsel nahe am Führungskreis des Terrorregimes, das den Holocaust und den Zweiten Weltkrieg zu verantworten hat. Von den Grausamkeiten will sie nichts mitbekommen haben.

30.03.2017, 11:13

Berlin (dpa) - Über ihren ehemaligen Chef kann Brunhilde Pomsel eigentlich nichts Schlechtes sagen. Gepflegt und angenehm sei er gewesen, vielleicht etwas arrogant. Die Rede ist von Joseph Goebbels, dem NS-Propagandaminister. Pomsel war ab 1942 seine Sekretärin.

Wie viel bekam sie mit von den menschenverachtenden Plänen, die Goebbels, Hitler und Konsorten schmiedeten? "Nichts haben wir gewusst, es ist alles schön verschwiegen worden", sagt sie mehr als 70 Jahre später mit 103 Jahren im Dokumentarfilm "Ein deutsches Leben".

Wie war das möglich, die systematische Verfolgung und Ermordung von Menschen einfach auszublenden? Der Film geht dieser Frage nach. Rund zwei Stunden lang steht Pomsel Rede und Antwort, nur unterbrochen von historischen Ton- und Filmausschnitten. Der Film ist ein wichtiges, historisches Zeitdokument, schließlich ist Pomsel Ende Januar mit 106 Jahren in München gestorben.

Ein deutsches Leben, Österreich 2016, 113 Min., FSK ab 12, von Christian Krönes, Olaf S. Müller, Roland Schrotthofer, Florian Weigensamer, mit Brunhilde Pomsel

Ein deutsches Leben