Angst um den Welterbetitel Ein Hauptmann kämpft gegen Windräder
Eisenach (dpa). Der Burghauptmann der Wartburg bei Eisenach, Günter Schuchardt, wehrt sich weiterhin gegen den Bau von Windrädern in der Nähe des Weltkulturerbes. Er lasse derzeit von einem Anwalt prüfen, ob sich die Wartburgstiftung als Nebenkläger bei einem möglichen Berufungsprozess beteiligen dürfe, sagte Schuchardt in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. Der Burghauptmann fürchtet um den Welterbestatus für die fast 950 Jahre alte Burg, auf der Martin Luther im 16. Jahrhundert die Bibel ins Deutsche übersetzte.
Das Verwaltungsgericht in Meiningen hatte der Klage einer Windkraftfirma stattgegeben, die die Anlagen auf dem Milmesberg errichten will.
"Wir sind in die Pläne von Anfang an nie einbezogen worden", kritisierte Schuchardt. Er habe sich jetzt an die deutsche Unesco-Kommission und das Thüringer Kultusministerium gewandt. Das Land habe ihm signalisiert, eine Berufung gegen das Urteil zu erwägen. "Auf jeden Fall will das Land vermeiden, dass die Wartburg auch nur in die Nähe der Roten Liste des gefährdeten Weltkulturerbes rückt."