Der irische Action- und Charakterdarsteller Liam Neeson feiert seinen 60. Geburtstag Ein Star ohne Skandale und Allüren
Liam Neeson ist ein stiller Star. Der irische Action- und Charakterschauspieler feiert am 7. Juni seinen 60. Geburtstag.
Berlin (dapd) l Dieser Mann ist zweifellos einer der vielseitigsten und am besten beschäftigten Schauspieler seiner Generation. Gleich in vier Filmen ist Liam Neeson, der am 7. Juni seinen 60. Geburtstag feiert, in diesem Jahr in den Kinos zu sehen: in den Blockbuster-Produktionen "Battleship" und "Zorn der Titanen" sowie in darstellerisch anspruchsvolleren Rollen in dem Survival-Drama "The Grey - Unter Wölfen" und als Batmans Gegenspieler in "The Dark Knight Rises".
Dass der im nordirischen Ballymena geborene Neeson Schauspieler wurde, ist genau genommen die Folge eines Knockouts. Denn der Sohn eines Schulhausmeisters und einer Köchin war in seiner Jugend ein talentierter Boxer, der es sogar zu einem nordirischen Meistertitel brachte, und der seine charakteristische Nasenform einem kräftigen Fausthieb zu verdanken hat. Doch als er bei einem K. o. im Ring kurzzeitig das Bewusstsein verlor, gab Neeson die Pläne einer Profikarriere auf und hängte die Boxhandschuhe an den Nagel.
Nach einem abgebrochenen Lehramtsstudium drängte es Neeson schließlich zur Bühne. Am Dubliner Abbey Theatre wurde er von Regisseur John Boorman 1981 für dessen Ritterfilm "Excalibur" entdeckt. Heute steht Liam Neeson im Zenit seiner Karriere. Spätestens seit Steven Spielbergs "Schindlers Liste" weiß man seine besonderen darstellerischen Qualitäten zu schätzen. Mit seiner Rolle des Qui-Gon Jinn in "Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung" (1999) war ihm der Status des Hollywoodstars endgültig sicher.
Immer wieder auch Rollen in kleineren Produktionen
Erstaunlich an der Neeson-Karriere ist zweierlei. Zum einen, dass Neeson auch lange nach seinem Aufstieg zum Blockbuster-Helden immer wieder auch Rollen in kleineren Produktionen mit umso größeren schauspielerischen Herausforderungen wählte. So verkörperte er beispielsweise in "Rob Roy" (1995) einen schottischen Volkshelden und in "Kinsey" (2004) den US-Pionier der Sexualforschung Alfred Kinsey.
Nicht weniger überraschend ist, dass sich Neeson dem fast unvermeidlichen Starrummel, den sein Beruf mit sich bringt, so konsequent entziehen konnte. Die bodenständigen Arbeiter hinter den Kulissen einer Filmproduktionen sind ihm näher als seine glamoursüchtigen Kollegen vor der Kamera. "Die Jungs in den Filmcrews mag ich übrigens mehr als die Schauspieler. Für mich sind die unterschiedlichen Handwerker, die am Set arbeiten, wie eine Familie. Ob wir im Dschungel oder in der Antarktis drehen, sie ziehen wie eine Zigeunerfamilie immer mit", sagte Neeson im dapd-Gespräch.
In den Klatschspalten ist der zurückhaltende Star deshalb kaum zu finden. Er lieferte der Klatschpresse weder Skandale, Affären noch exzentrische Auftritte. Auch den Tod seiner 2009 bei einem Skiunfall verunglückten Ehefrau Natasha Richardson behandelte er mit großer Diskretion. Kennengelernt hatte sich das Paar 1993 bei der Broadway-Produktion "Anna Christie". Im Jahr darauf standen sie für Jodie Fosters Film "Nell" gemeinsam vor der Kamera und heirateten bald darauf. Den Verlust seiner Frau und Mutter seiner beiden Söhne, so verriet Neeson Jahre danach im Interview, habe er nur durch pausenlose Arbeit überstehen können.
Wieder Hauptrolle in einem weiteren Actionthriller
An Angeboten mangelt es nicht, zumal er sich seit dem weltweit erfolgreichen Kassenfüller "96 Hours - Taken" (2008) auch als Actionheld bewährt. "Ich gebe dem noch zwei Jahre - solange meine Knie noch mitmachen", scherzt Neeson über diesen körperlich anspruchsvolleren Teil seiner Karriere. "Taken 2" hat er gerade abgedreht. Jaume Collet-Serra, der mit ihm bereits "Unknown Identity" drehte, bereitet für 2013 bereits einen weiteren Actionthriller mit Neeson in der Hauptrolle vor.