Angelina Jolie stellt heute auf der Berlinale als Regisseurin ihren Film "In the Land of Blood and Honey" vor Ein Weltstar, der gegen Ungerechtigkeit kämpft
Berlin (dpa) l Angelina Jolie ist nicht zimperlich, wenn es um selbstkritische Bewertungen geht. In Interviews spricht die jetzt 36-jährige Tochter des Schauspielers Jon Voight freimütig über Eskapaden als jugendliches Punk-Mädchen oder Zeiten des Drogenmissbrauchs. Dabei ist selten klar, ob sie mit sich selbst hart ins Gericht geht oder ihren bisherigen Lebensweg mit Ironie betrachtet.
Geht es um ihr Regiedebüt "In the Land of Blood and Honey" wirkt die Schauspielerin dagegen sehr ernst und gesetzt. Die während des Bürgerkriegs in Bosnien-Herzegowina spielende Liebesgeschichte liegt ihr offensichtlich am Herzen. Heute stellt sie den Film auf der Berlinale persönlich vor.
Jolie hat den Film an den Schauplätzen des vor 16 Jahren zu Ende gegangenen Bürgerkriegs mit Schauspielern gedreht, die den Schrecken selbst erlebt haben. Dabei stellte sich heraus, dass viele der Mitwirkenden ihre Erfahrungen verdrängt hatten und erst durch die Arbeit am Film begonnen haben, über das, was geschehen ist, nachzudenken. Die Fans des Stars müssen aber wohl kaum Angst haben, dass Jolie endgültig ins Regiefach wechselt. Dem "Spiegel" verriet sie, dass sie den Film nicht gedreht habe, "weil ich glaubte, nun eine Karriere als Regisseurin zu beginnen. Ich habe diesen Film gemacht, weil ich glaube, dass er wichtig ist." Denn, so Jolie weiter, "er handelt von politischen Dingen, die heute ziemlich aktuell sind." Die Arbeit an dem Film ist für sie offensichtlich eine Fortsetzung ihres nun bereits etwa ein Jahrzehnt anhaltenden Engagements für das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen.
In den vergangenen Jahren hat sie mehr als 40 Reisen in Krisengebiete und Flüchtlingscamps unternommen und vielfach versucht, mit praktischen Hilfen, etwa der Unterstützung von Schulprojekten, die Lage der dort lebenden Menschen zu verbessern.