Fatih Akin verfilmt Heinz Strunks Der goldene Handschuh
Tschick kommt jetzt ins Kino, doch Regisseur Fatih Akin hat schon das übernächste Projekt im Blick: Er will die Geschichte eines Frauenmörders verfilmen.

Hamburg (dpa) - Filmemacher Fatih Akin (43) will die Geschichte des legendären Frauenserienmörders Fritz Honka auf die Leinwand bringen. Mein übernächstes Projekt wird wieder eine Literatur-Verfilmung: Der goldene Handschuh von Heinz Strunk, sagte der Regisseur in der NDR Talk Show.
Der wie Akin in Hamburg lebende Strunk war mit seinem in diesem Jahr veröffentlichten Roman für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert worden. Es ist eine halb dokumentarische, halb fiktive Erzählung über Honka (1935-1998), der in der Hamburger Kiez-Kneipe Zum Goldenen Handschuh seine Opfer fand. Bevor sich Akin damit befasst, dreht er mit Hollywoodstar Diane Kruger in Hamburg für sein Drama Aus dem Nichts. Die Dreharbeiten sollen vom 20. Oktober bis zum 10. Dezember dieses Jahres dauern.
Mit Tschick startet an diesem Donnerstag Akins Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers, um die er sich nach eigenen Worten monatelang bemüht hatte. Er habe jeden Monat beim Rowohlt Verlag angerufen - aber jemand anders sollte die Regie führen. Als er dann doch den Zuschlag bekam, habe er sich gesagt: Ich wollte den Film unbedingt machen, jetzt schenkt mir das Leben das zurück.
Ursprünglich sollte David Wnendt (Feuchtgebiete) die Regie übernehmen. Kurz vor dem Drehstart entschieden sich Wnendt und Produzent Marco Mehlitz aber, nicht mehr gemeinsam an dem Projekt zu arbeiten. Für Akin eine Herausforderung: Drehstart sollte bereits sieben Wochen später sein. Normal bereite man einen Film mindestens sechs Monate, eigentlich ein Jahr lang vor. Dann habe ich das Drehbuch gelesen und... nun, es war nicht beschissen, aber es war eben auch nicht so, dass man sagt: Lass uns loslegen!
Das Roadmovie Tschick basiert auf dem preisgekrönten gleichnamigen Roman von Wolfgang Herrndorf, der 2013 im Alter von 48 Jahren starb.