Münchener Doppelausstellung mit Fotografien Feiningers unbekannte Seite in der Pinakothek
München (dapd). Eine bislang unbekannte Seite im Schaffen des Malers Lyonel Feininger zeigt bis 17. Juli die Staatliche Graphische Sammlung in der Pinakothek der Moderne in München. In der Doppelausstellung "Feininger aus Havard" sind neben Zeichnungen und Aquarellen des Deutsch-Amerikaners (1871 bis 1956) auch etwa 80 Fotografien des Künstlers zu sehen.
Die Zeichnungen und Aquarelle dokumentierten Feiningers künstlerische Entwicklung von seinen Anfängen in den 1890er Jahren bis hin zu seinen späten Werken im Exil in den USA, sagte der Direktor der Staatlichen Graphischen Sammlung, Michael Semff. Die "eigentliche Sensation" der Ausstellung seien aber die Fotografien, "weil die in diesem Umfang noch nie zu sehen waren".
Feininger habe seine Fotografien nie ausgestellt und bis auf wenige Ausnahmen auch nicht veröffentlicht, erläuterte Laura Muir, Kuratorin am Busch-Reisinger Museum/Havard Art Museum. Nur seinen Freunden und seiner Familie habe er sie gezeigt.
Der Maler war bereits 57 Jahre alt, als er in Dessau erstmals zur Kamera griff. Nach anfänglicher Skepsis diente ihm die Fotografie für Experimente mit Licht und Schatten, nächtlichen Stimmungen und Spiegelungen. Die Ausstellung konzentriert sich auf Fotos aus den Jahren 1928 bis 1939. Zu sehen sind unter anderem architektonische Motive, Straßenszenen und Schaufensterscheiben.
Die präsentierten Fotografien, Zeichnungen und Aquarelle stammen vorwiegend aus den umfangreichen Feininger-Werkbeständen des Havard Art Museums.