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Ausstellung im Schloss Oranienbaum über die "Sprache der Fächer" Frischer Wind weht hier gleich vielfach

Von Helmut Rohm 23.07.2013, 01:12

"Frischer Wind in Oranienbaum" - das ist ein Credo der Kulturstiftung-DessauWörlitz. In diesem Sommer ist es auch der Titel einer Ausstellung, die noch bis zum 1. September gezeigt wird.

Oranienbaum l Die Ausstellung "Dutch Design - Huis van Oranje" hat im vergangenen Jahr mehr als 50 000 Besucher nach Oranienbaum (Landkreis Wittenberg) gezogen. "Internationalität", sagt Dr. Thomas Weiß, Direktor der Kulturstiftung DessauWörlitz, ist ein wichtiger Ansatz für diesen Standort.

Henriette Catharina (1637-1708) von Nassau-Oranien heiratete nach Anhalt-Dessau und ließ Stadt, Schloss und Park errichten. Dazu gehört heute auch die Summer School mit internationalen Studierenden. Dabei ist, so Thomas Weiß, die Idee für die jetzige Ausstellung entstanden, die an die vorjährige anknüpft.

"Der Fächer ist ein sehr, sehr schöner Gegenstand, für den es auch viele Privatsammler gibt", erklärt Dr. Wolfgang Savelsberg, Abteilungsleiter Schlösser und Sammlungen. Auf diese Leihgeber konnten die Ausstellungsmacher ebenso wie auf den eigenen Bestand zurückgreifen.

Im Mittelpunkt der Schau "Frischer Wind in Oranienbaum - Die Sprache der Fächer" mit mehr als 100 wertvollen und ungewöhnlichen Fächern stehen jedoch Teile der einmaligen Fächersammlung aus königlich-niederländischem Besitz. Sie wurden zur Verfügung gestellt aus den Beständen der Stiftung Historische Sammlungen des Hauses Oranien-Nassau in Den Haag.

Dazu gehören Königinnen-Fächer von Beatrix\' Mutter Juliana sowie von deren Mutter Wilhelmina. "Sie war eine ausgesprochene Fächersammlerin", erklärt Wolfgang Savelsberg. Im Raum mit den anhaltischen Stücken findet sich unter anderem jener "Flügelfächer" mit Bussardfedern, der auf dem letzten Dessauer Hofball 1905 getragen wurde.

Kleider, Schmuck, Gemälde und Grafiken ergänzen die Ausstellung, die, wie Kuratorin Kristina Schlansky erklärt, "nicht nur Zimmer voll wunderschöner Fächer zeigen, sondern auch die Kulturgeschichte des Fächers betrachten möchte". Da gibt es zum Beispiel den ältesten bekannten Fächer aus Ägypten ebenso wie den Blick in die vielgestaltige "Sprache der Fächer", die die Trägerinnen nutzten.

Auch jüngeres Publikum soll die Ausstellung anlocken.Deshalb finden sich in der Schau auch aktuelle Kreationen der Modeklasse im Masterstudiengang Conceptual Fashion Design der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle.

Geöffnet ist die Ausstellung dienstags bis sonntags sowie an Feiertagen von 10 bis 17 Uhr, montags nach Voranmeldung.