Geheimnisse der Literatur

Vom 28. August bis zum 29. September wird in Magdeburg gelesen, gesungen, zugehört und diskutiert. Die 22. Magdeburger Literaturwochen bieten dem Lesevolk interessante Literatur und viel Inspiration.

Magdeburg l B. Traven wurde mit Romanen wie "Das Totenschiff" und "Der Schatz der Sierra Madre" bekannt. Doch wer war dieser deutsche Schriftsteller, der unter dem Pseudonym B. Traven schrieb? "Kaum bekannt dürfte sein, dass B. Traven alias Otto Feige 1905/06 in Magdeburg lebte und als Schlosser arbeitete, bevor er nach Gelsenkirchen zog", sagte Wolfgang Domhardt, Vorsitzender des Literaturhauses Magdeburg e.V.

Der Verein, der zum neunten Mal als Veranstalter der Literaturwochen fungiert, eröffnet zum Auftakt der Lesetage die Traven-Ausstellung "Ich bin nichts als ein Ergebnis der Zeit" des Heinrich-Heine-Institutes und des Theatermuseums Düsseldorf. Das Geheimnis um Traven wurde Aufhänger für das Motto der 22. Auflage: "Anonym - Geheimnisse der Literatur".

Lesebühne für regionale und prominente Autoren

Immer wieder trifft man im Programm auf solche Geheimnisse. Wie am 6. September, wenn an der Sternbrücke zu "Allein unterwegs - Versuch eines Anonymus Public Poetry Screams" geladen oder am 26. September aus dem Buch "Anonyma: Ganz oben" aus dem Leben einer weiblichen Führungskraft gelesen wird. Domhardt: "Selbst Willy Brandt hieß ursprünglich Herbert Ernst Karl Frahm." Hans-Joachim Noack, langjähriger Politikchef des Nachrichtenmagazins "Spiegel", wird sein Buch "Willy Brandt. Ein Leben - ein Jahrhundert" vorstellen (2. September, Rathaus).

24 Veranstaltungen von der Lesung über den literarischen Abend bis hin zu Filmvorführungen, Volkslieder-Singen und Gesprächsrunden sind geplant, hinzu kommen Angebote für Schüler und in den Stadtteilbibliotheken. Neben dem Literaturhaus werden unter anderem auch der Moritzhof, das Volksbad Buckau, die Feuerwache, das Forum Gestaltung, die Buchhandlung Fabularium, der Hof des Puppentheaters, die Musikkneipe Blue Note zu Lesebühnen für regionale und prominente Autoren.

Für Gisela Zander, Leiterin des Literaturhauses, gibt es drei literarische Höhepunkte. Kathrin Schmidt, die mit ihrem Erfolgsbuch "Du stirbst nicht" einem großen Lesepublikum bekannt wurde, wird am 10. September (Literaturhaus) ihren ersten Band mit Erzählungen vorstellen. Irina Liebmann liest aus ihrem Buch "Drei Schritte nach Russland. Eine Reise" (24. September, Literaturhaus). Und Bernd Wagner, der erste Stadtschreiber von Magdeburg, präsentiert am 5. September (Literaturhaus) seine Eindrücke und Erlebnisse von Magdeburg, die er in einem Tagebuch festgehalten hat.

"Ich bin sehr gespannt, was er uns über unsere Stadt zu berichten hat", sagte Gisela Zander gestern bei der Vorstellung des Programms. Ein Schriftsteller habe immer den etwas anderen Blick auf eine Stadt.

Alle Veranstaltungen unter www.literaturhaus-magdeburg.de