23. Juni 2013, 16.00 Uhr, Festung Mark Gerhard Schöne "Alles muss klein beginnen"
Gerhard Schöne gehört zu den ganz wenigen aus der Gilde ostdeutscher Liedermacher, deren Popularität die politischen Turbulenzen der 1990er Jahre ungebrochen überstanden hat. 25 neue Alben, die nach 1989 entstanden sind - sowie mehrere nicht nur sehr gut besuchte, sondern auch viel gelobte Programme beweisen, dass er sich kreativ neuen künstlerischen Herausforderungen stellt.
Bei Konzerttourneen füllt er nach wie vor große Räume und mancherorts Stadthallen. Als Botschafter für UNICEF und Sonderbotschafter der Initiative "Verbundnetz der Wärme" engagiert er sich häufig und medienfern, wo Hilfe gebraucht wird. Er wurde für sein Schaffen mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik (1992, 2003); mit dem Preis des Verbandes Deutscher Musikschulen (2002); mit dem Leopold-Medienpreis (1995); mit dem Preis der Stiftung Bibel und Kultur (1998) sowie mit dem Deutschen Musikautorenpreis (2012) ausgezeichnet.
Jahr für Jahr gibt Gerhard Schöne um die 100 Konzerte. Früher nahm er sich in den ersten Monaten des Jahres für neue Lieder und Projekte eine Auszeit, jetzt, mit einer großen Familie, sind es vor allem die Nächte, die ihm dafür Muse bieten. Seine Songs jedoch sind sein Lebensmittel geblieben, die es nicht im Konsum gab und die heute auch im Supermarkt fehlen. Die erstaunlich, manchmal fast unheimlich stetige Produktion an neuen Songs hängt auch mit einer seiner Arbeitsmethoden zusammen, die er für sich entwickelt und kultiviert hat:
Er begeistert sich für konkrete Themen, steigt tief in diese hinab, sucht in der Breite nach Berührungspunkten und im Detail nach Reibungsflächen und lässt dann seine hierzulande kaum vergleichbare erzählerische Gabe in Texte und Lieder fließen. Längst nicht alles, was er beginnt, führt dabei gleich oder irgendwann zu einer CD. Manches bleibt ein Versuch und unveröffentlicht. Aber sehr vieles ist dabei in den letzten Jahrzehnten entstanden: ob es die deutschen Coverversionen in den "Fremde Federn", die "Lieder der Fotografen" zu schwarz-weiß Fotografien, "Das Leben der Dinge", "Der Engel, der die Träume macht", ein Hörbuch "Wenn Franticek niest" mit Geschichten zu Bildern seines Sohnes oder mit Orgel und Saxophon arrangierte Lieder "Ich öffne die Tür weit am Abend" waren.