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3. Filmkunsttage Sachsen-Anhalt laden vom 9. bis 13. Oktober zu mehr als 80 Vorstellungen Großes Kino fernab vom Mainstream

Die Filmkunsttage Sachsen-Anhalt wachsen: Acht Kinos in acht Städten,
mehr als 80 Vorstellungen und strukturierte Filmreihen. Erstmals werden
zum Festival drei Filmkunstpreise verliehen. Den Ehrenpreis erhält der
Schauspieler Henry Hübchen.

Von Grit Warnat 04.10.2013, 03:13

Magdeburg l Die Filmkunsttage sind (noch) ein kleines Festival. Vor drei Jahren fanden sie zum ersten Mal statt - in vier Kinos. Die bevorstehende dritte Auflage ist größer geworden: 40 Arthouse-Filme, 80 Vorstellungen, erstmals acht Städte. In Aschersleben, Burg, Dessau, Genthin, Halle, Magdeburg, Salzwedel und Stendal werden vom 9. bis 13. Oktober nationale und internationale Produktionen geboten. "Wir haben deutlich zugelegt", sagt Frank Salender, Leiter der Filmkunsttage.

Für Staatsminister Rainer Robra (CDU) ist das Festival glänzender geworden. Er nennt das Programm "außergewöhnlich reichhaltig und schön komponiert". Das Festival sei eine Werkschau des Filmlandes Sachsen-Anhalt. 20 der im Programm genannten Filme sind in Mitteldeutschland entstanden oder wurden teilweise in Sachsen-Anhalt gedreht wie "Willenbrock", "die Päpstin", "Kriegerin", "14 Arten den Regen zu beschreiben" und die Kinderfilme "Kopfüber" und "Sputnik". Eine Reihe ist dem Filmland Sachsen-Anhalt gewidmet.

Deutschland-Premiere mit Henry Hübchen in Magdeburg

Gezeigt werden internationale Produktionen wie "Das große Heft", die filmische Adaption des erfolgreichen gleichnamigen Romans der ungarisch-schweizerischen Autorin Agota Kristof, und "Michael Kohlhaas" von Arnaud des Pallières sowie der komplett in Sachsen-Anhalt entstandene Kinder- und Jugendfilm "Sputnik" in der Regie von Markus Dietrich. Zu den Höhepunkten des Festivals gehören für Frank Salender auch Robert Thalheims Blick auf das Familienleben "Eltern", die Tragikomödie "Finsterworld" von Frauke Finsterwalder und Erwin Wagenhofers Dokumentation "Alphabet" über das Bildungssystem. Mehrere Filme werden vor dem Bundesstart über die Leinwand flimmern, darunter "Zonenmädchen" (Regie: Sabine Michel).

Besonders ans Herz der Filmfreunde legt Salender den Film "Ich fühl mich Disko" von Axel Ranisch mit dem 16-jährigen Frithjof Gawenda, der in seiner ersten Hauptrolle einen dicken, schwulen Jungen spielt, der tausend Probleme hat. Frithjof Gawenda wird für diese schauspielerische Leistung mit dem Filmkunstpreis Nachwuchs geehrt.

Für sein Filmschaffen wird Henry Hübchen am 11. Oktober mit dem Ehrenpreis ausgezeichnet. Anlässlich der Preisverleihung wird sein neuer Film "Am Hang" als Deutschlandpremiere im Studiokino Magdeburg gezeigt (Regie: Markus Imboden). Eine Festivalreihe zeigt filmische Meilensteine seiner langen Karriere: "Die Söhne der großen Bärin", "Die Moral der Banditen", "Lila, Lila" und "Da geht noch was".

Der Spezialpreis geht an Philipp Kirsamer für seine Kameraarbeit zu "Sputnik", ein Kinofilm, der 2012 im sachsen-anhaltischen Möllenbeck entstand. Alle Preisträger werden auf dem Festival anwesend sein. Den Preis, der ihnen überreicht wird, hat die Magdeburger Künstlerin Dorothea Hertel gestaltet.

Eingebettet in die Filmkunsttage ist die Ausstellungseröffnung "Stand der Dinge" des bekannten Fotografen Jim Rakete im Kunstmuseum Magdeburg. In seiner Porträtreihe hat er Legenden, Macher und Talente des deutschsprachigen Kinos fotografiert.