Theater Magdeburg plant in der neuen Spielzeit 35 Premieren und zehn Sinfoniekonzerte Im Zeichen von Verdi und der DDR
Auf seine neue Spielzeit mit 35 Premieren blickt das Theater Magdeburg voraus. Während man sich im Bereich Oper dem 200. Geburtstag von Verdi widmet, geht es beim Schauspiel um Helden wie die Jugendlichen aus dem Kultfilm über die DDR-"Sonnenallee".
Magdeburg l Auf eine abwechslungsreiche Spielzeit blickt das Theater Magdeburg voraus. "Wir werden 35 Premieren präsentieren", sagt Generalintendantin Karen Stone. Sie selbst werde die neue Saison mit ihrer Inszenierung des Mozart-Klassikers "Die Hochzeit des Figaro" am 14. September eröffnen.
Regisseurin Olivia Fuchs kehrt nach Magdeburg zurück und bringt den "Rosenkavalier" von Richard Strauss (Premiere 22. Februar) auf die Bühne. Zudem habe das Theater für das Verdi-Jahr 2013 Volker Lösch gewinnen können. Der Hausregisseur am Schauspiel Stuttgart wird mit Guiseppe Verdis "Macbeth" (Premiere 2. November) in Magdeburg seine erste Oper inszenieren. Musik von Händel und Telemann wird in der Oper "Otto" zu hören sein (Premiere 15. März), die in Kooperation mit den 22. Magdeburger Telemann-Festtagen "passend zu unserer Otto-Stadt" ensteht, wie Karen Stone sagt.
Helden aus "Woyzeck" und "Sonnenallee" im Schauspielhaus
Auch der Operette wolle sich das Theater Magdeburg wieder verstärkt widmen. Mit "Der Bettelstudent" von Carl Millöcker (Premiere 3. Mai) und "Der Vetter aus Dingsda" von Eduard Künneke (Premiere 16. November) sind gleich zwei Inszenierungen geplant.
Schauspieldirektor Jan Jochymski möchte sich in seiner letzten Spielzeit am Theater Magdeburg ganz auf Helden konzentrieren. So werde er ein Ensemblestück zum DDR-Kultfilm "Sonnenallee" (Premiere 27. September) inszenieren, zudem gebe es "Woyzeck" von Georg Büchner (Premiere 12. Oktober). Mit dem dritten Teil "Ottos Echo" wird Regisseur Jo Fabian nach dem "Guericke-Labyrinth" und "Ottos Traum" seine Magdeburg-Trilogie abschließen. Dafür soll das Schauspielhaus verlassen werden und ein historischer Ort in der Stadt als Bühne dienen.
Bereits die vierte Auflage erleben die "Tanzbegegnungen". "Sie erreichen ein neues Publikum, als sonst im Opernhaus zu Gast ist", freut sich Ballettdirektor Gonzalo Galguera auf die Fortsetzung der Serie. Im Ballett gehe es auch in der neuen Spielzeit klassisch zu. In seinen Choreografien zu "La Sylphide" (Premiere 5. Oktober) und Igor Strawinskys "Le Sacre du Printemps" (Premiere 12. April) setze Galguera sich auf verschiedene Arten mit der Natur auseinander.
Auf einen großen Brahms-Zyklus bereitet sich die Magdeburgische Philharmonie vor. Generalmusikdirektor Kimbo Ishii-Eto dirigiert alle vier Sinfonien und das Doppelkonzert für Violine, Violoncello und Orchester. Solisten aus aller Welt sollen auch 2013/2014 wieder mit ihrem Können begeistern. Gastdirigenten werden zudem die Estin Kristiina Poska sowie der frühere Magdeburger Generalmusikdirektor Christian Ehwald sein.
Ein Domplatz-Open-Air ist auch für den Sommer 2014 geplant, das Stück soll am 5. Juni bekanntgegeben werden. Zudem beteiligt sich das Theater am europäischen Kooperationsprojekt "Wagner 200", für das bereits mehr als 1300 Kinder angemeldet sind.
Trotz Kürzung von Planstellen künstlerisch gut gestellt
Aus künstlerischer und wirtschaftlicher Sicht sei das Theater im Aufschwung, so Marc Stefan Sickel, stellvetretender Generalintendant. Im ersten Quartal des Jahres seien die Plätze mit 80 Prozent hervorragend ausgelastet gewesen.
Zudem konnten die Einnahmen erhöht werden. Neben Kartenerlösen, Gastspielen und der Hausvermietung habe auch das Streichen von Planstellen dazu beigetragen. Obwohl während der Intendanz von Karen Stone bisher neun Planstellen weggefallen seien, habe man die hohen künstlerischen Standards des Hauses halten können.