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Robert-Schumann-Haus zeigt Ausstellung mit Originalzeugnissen Karl Mays Gefängnisjahre in Zwickau

09.01.2012, 04:31

Zwickau (epd) l Zum diesjährigen 100. Todes- und 170. Geburtstag Karl Mays erinnert Zwickau an einen unfreiwilligen Aufenthalt des Abenteuerschriftstellers in der Stadt. Eine Ausstellung im Robert-Schumann-Haus gibt seit gestern einen Überblick über die Zwickauer Haftjahre von 1865 bis 1868. Wie die Stadtverwaltung mitteilte, sind Originalzeugnisse wie ein Steckbrief und ein Gefängnisbericht über May zu sehen.

May saß wegen Schwindeleien und mehrfachen Betrugs im Arbeitshaus Schloss Osterstein ein. Für die spätere schriftstellerische Karriere, May ist unter anderem der Schöpfer der Helden Winnetou und Old Shatterhand, sei der Aufenthalt von entscheidender produktiver Bedeutung gewesen, hieß es. So las er viel in der Gefangenenbibliothek und entwickelte bereits Ideen für eigene literarische Stoffe.

Als Mitglied eines Bläserquartetts habe sich die Zeit für ihn auch als musikalisch prägend erwiesen. Eine besondere Kostbarkeit des musikalischen Teils der Ausstellung sei die Handschrift mit einem von May komponierten Ständchen, hieß es.

May kam am 25. Februar 1842 im sächsischen Hohenstein-Ernstthal zur Welt. Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen mit vielen Geschwistern auf. Zwischen 1862 und 1874 verbüßte er mehrere Freiheitsstrafen. Später trat aber seine schillernde Erzählbegabung hervor. Mit einer Gesamtauflage von rund 100 Millionen Bänden zählt May zu den meistgelesenen deutschen Schriftstellern. Er starb am 30. März 1912 in Radebeul.

Die Ausstellung ist bis zum 31. Mai geöffnet.