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Tatort Tollwut-Panik im Knast

Der Dortmunder „Tatort“ spielt in der alten Magdeburger JVA. Es ist eine Nervenprobe für Kommissar Faber.

Von Wolfgang Dahlmann 02.02.2018, 23:01

Dortmund (dpa) l Der elfte Fall des Dortmunder Tatort-Teams beweist Ansätze zum Thriller. Die 90 Minuten Rätselraten versprechen Spannung. In „Tollwut“ wird der Zuschauer am Sonntag (4. Februar) erst einmal aufs Glatteis geführt, so wie auch Hauptkommissar Faber (Jörg Hartmann) und seine Kollegen. Und wie immer gibt es Ärger im Ermittlerteam. Ein weiteres Mitglied droht auszusteigen.

„Tollwut“ spielt im Knast. Dort leben 600 Häftlinge auf engstem Raum. Auf der Krankenstation würgt ein Doppelmörder gelben Schleim aus – und stirbt. Wie aber kommt Tollwut hinter die Gefängnismauern? Und es hat nicht nur einen Insassen erwischt. Ein alter Bekannter aus dem erweiterten Team, der inzwischen in der JVA arbeitet, hat es ebenfalls erwischt: „Ich wurde auf dieselbe Weise mit Tollwut infiziert“, sagt Gefängnisarzt Zander (Thomas Arnold). Für eine Therapie ist es zu spät.

Faber glaubt nicht an Zufälle. Schon gar nicht, weil sein alter Gegenspieler Markus Graf (Florian Bartholomäi) in die Anstalt verlegt wurde. Dem traut er alles zu. Faber hatte einst dessen Vater verhaftet und glaubt fest daran, dass der Sohn vor vielen Jahren aus Rache seine Frau und seine kleine Tochter ermordet hat. Offiziell war es ein Unfall. Seitdem ist der Hauptkommissar aus der Spur geraten.

Nach dem Abgang von Kollege Daniel Kossik (Stefan Konarske) zum LKA hat auch Nora Dalay (Aylin Tezel) inzwischen den Chef satt. Ihr geht der nahende Tod von Jonas Zander nahe. „Sie sollten sich echt wünschen, dass wir ein anderes Motiv finden für den Mord an Jonas. Sonst geht der Tod auf Ihr Konto“, wirft sie Faber an den Kopf. Ausgerechnet jetzt will Graf dem Hauptkommissar helfen, natürlich für eine Gegenleistung.

Dann überschlagen sich die Ereignisse, im Knast bricht Panik aus. Hat der größte Drogendealer seine Finger im Spiel, wie Dalay glaubt? Und wird er von einem jungen Häftling unterstützt? Und dann ist immer noch nicht alles so, wie man glaubt, und der Horror steht Faber ins Gesicht geschrieben. Ein dramatisches Finale naht, wie beim Vorgänger „Sturm“, der in einer gewaltiger Explosion endete.

Die Knast-Szenen spielten übrigens nicht in Dortmund, sondern weit weg in Magdeburg – dort gab es eine leere JVA. Im Kommissarteam könnte es bald Neuigkeiten geben. Es soll Ersatz für Konarske kommen. Und Rick Okon hat schon eine Rolle in „Tollwut“ übernommen. Auch Florian Bartholomäi könnte später wieder im Dortmund-Tatort auftauchen, er ist als Dauerbösewicht beim „Tatort“ bekannt.

Folge zwölf „Tod und Spiele“ ist ebenfalls schon abgedreht. Weil es Sendeverzögerungen bei „Sturm“ und „Tollwut“ gab – Ersterer wurde wegen des Anschlags am Berliner Breitscheidplatz im Dezember 2016 verschoben, Letzterer wegen des TV-Duells zwischen Schulz und Merkel vor der Bundestagswahl – ist der Dortmund-Tatort insgesamt etwas in Verzug.

Das Erste zeigt „Tollwut“ am Sonntag, 4. Februar, um 20.15 Uhr.