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"Besser als nix" Den Tod auf die Schippe genommen

2012 wurde der Kino-Film "Besser als nix" in Mahlpfuhl in der Altmark gedreht. Am Dienstag feierte der Film Premiere. Volksstimme-Redakteurin Tanja Andrys sprach mit Regisseurin Ute Wieland und dem Hauptdarsteller Francois Goeske über das Lokalkolorit, Fußball und den Tod.

21.08.2014, 01:14

Sagen Ihnen die Orte Mahlpfuhl, Bittkau und Lüderitz noch was?
Ute Wieland: Bittkau war der Sportplatz. Mahlpfuhl war das Dorf, wo wir gedreht haben, Lüderitz war die gegnerische Mannschaft.

Was kommt Ihnen als Erstes in den Sinn, wenn Sie an die Altmark zurückdenken?

Wieland: Ich habe zum ersten Mal schwarze Schwäne gesehen in dem Dorfteich in Mahlpfuhl. Ich habe gleich meinen Kameramann gebeten, sie zu filmen. Die Aufnahmen sind auch im Film zu sehen, in der Titelsequenz am Anfang, ein schwarzer Schwan als Pendant zur Hauptfigur - Tom ist auch ein schwarzer Schwan.

Francois Goeske: Und man kann dort gut geocachen.
Wieland: Wir hatten super Herbstwetter. Wir hatten so leuchtende Farben, das passte perfekt. Und von den Menschen dort sind wir ganz toll aufgenommen worden.
Goeske: Aber es gab auch Tage, wo es schon richtig kalt war. Es war so kalt, dass ich total verkrampft war. Daher weiß ich aber, dass es gute Physiotherapeuten in der Altmark gibt.


Im Film spielt Fußball eine große Rolle. Sind Sie denn Fußballfans?
Goeske: Fußball interessiert mich nicht, weder privat noch im Film.
Wieland: Ich bin ein aktiver Fußballgucker. Und ein aktiver Fußballbesserwisser - auf der Couch und im Stadion beim FC Union Berlin.

In der Geschichte steht der Tod im Vordergrund, andererseits ist es eine Komödie. Wie passt das zusammen?
Goeske: Ich finde gerade das interessant. Der Tod ist ein sehr sensibles Thema, und in dem Film wird er mit einem sehr intelligenten Mittel, nämlich Humor, umgesetzt.

Haben Sie sich auf die Rolle vorbereitet, vielleicht mit einem Praktikum?
Goeske: Ich habe mich nicht vorbereitet, denn so ist auch die Geschichte von Tom. Von heute auf morgen stolpert er rein in den Job, und das wollte ich genauso erleben und zeigen.

Haben Sie vielleicht noch eine schöne Anekdote vom Dreh?
Wir hatten für die Beerdigungsszene einen speziellen Sarg hergestellt, der war in den Vereinsfarben des SV Grieben gehalten, und alle Jugendlichen hatten ihn signiert. Bei dieser Szene haben die Dorfbewohner zugeschaut, wenn sie nicht sowieso als Komparsen engagiert waren. Irgendwann fragte uns jemand, ob er diesen Sarg haben dürfte. Auf die Frage, was er denn damit wolle, erwiderte er: "Na ja, man kann darin schlafen, und heute ist ja alles recht teuer, und wenn ich sterbe, dann habe ich vorgesorgt und schon mal einen Sarg".